Besondere Eigenschaften der Eichenprozessionsspinner
Mit ein wenig Wissen und offenen Augen, ist es gar nicht so schwierig, Eichenprozessionsspinner zu erkennen. Daher geben wir Ihnen hier die wichtigsten Informationen zum Aussehen, Vorkommen und den Nestern der Eichenprozessionsspinner an die Hand.
Entwicklungsstadien und Hauptsaison der Eichenprozessionsspinner
Bis zur vollständigen Entwicklung durchlaufen Eichenprozessionsspinner mehrere Stadien. Die ausgewachsenen Nachtfalter leben nur einige Tage, in denen sie sich hauptsächlich der Fortpflanzung widmen. In diesem kurzen Zeitraum legen Eichenprozessionsspinner zwischen 100 und 200 Eier ab. Aus den Eiern der Eichenprozessionsspinner entwickeln sich im Herbst die Embryos, die in einem seidigen Kokon eingeschlossen sind.
Die Raupen schlüpfen erst nach dem kalten Winter im Frühjahr und durchlaufen dann etwa fünf bis sechs Entwicklungsstadien von jeweils maximal zehn Tagen. Ab ca. Ende April beginnt die Entwicklung der giftigen Brennhaare, ehe sie sich Ende Juni in den Gespinstnestern verpuppen. Schließlich dauert es rund drei bis fünf Wochen, bis die neuen Falter schlüpfen. So wiederholt sich der Lebenszyklus immer wieder.
Aussehen der Eichenprozessionsspinner-Raupen
Die Raupen der Eichenprozessionsspinner werden bis zu 5 Zentimeter lang. Vor allem an der starken Behaarung sind sie leicht erkennbar. Bei den feinen, weißen Härchen handelt es sich um die giftigen Brennhaare. Farblich bewegen sie sich zwischen Braun, Grün und Orange. Die Larven sind zunächst gelblich-braun mit einem schwarzen Kopf, ehe sie dann allmählich dunkle Streifen auf dem Rücken bekommen.
Nester der Eichenprozessionsspinner
Die Nester der Eichenprozessionsspinner erkennen Sie an den weißen Gespinsten, die an dichte Spinnweben erinnern. Sie sehen aus wie große, flache Beutel, die sich für gewöhnlich am Stamm des Baumes befinden. Zu sehen sind die Nester vor allem in der späteren Entwicklungsphase gegen Juni, wenn die Verpuppung beginnt.
Wichtiger Hinweis: Die Haare – die sich auch in den Nestern der Prozessionsspinner sammeln – sind noch bis zu mehreren Jahren nach der Verpuppung giftig. Halten Sie sich deshalb auch unbedingt von leeren Nestern fern.
Vorkommen der Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner ist bundesweit verbreitet. Laut dem Umweltbundesamt kommt der Schmetterling jedoch überwiegend in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und in der Region der fränkischen Platte vor. Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners wird vor allem durch den Klimawandel begünstigt, da die Insekten warmtrockene Gebiete bevorzugen.
Als Lebensraum bevorzugendie Raupen Eichenwälder oder auch alleinstehende Eichen in Parks oder an Waldrändern. Denn die Blätter der Eichenbäume sind die bevorzugte Nahrungsquelle der Eichenprozessionsspinner. So kann es durchaus passieren, dass sich Eichenprozessionsspinner auch in Ihrem Garten breit machen. In manchen Fällen kommt es außerdem vor, dass Eichenprozessionsspinner sich auf andere Baumarten ausbreiten.
Exkurs: Der Prozessionsspinner und die verschiedenen Arten
Die Prozessionsspinner gehören zur Ordnung der Schmetterlinge. In Deutschland gibt es neben dem Eichenprozessionsspinner auch den Kiefernprozessionsspinner. Im Vergleich zum Eichenprozessionsspinner kommt er überwiegend im Nordosten Deutschlands vor und nistet sich gerne in Kieferbäumen ein. Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Arten der Prozessionsspinner nur wenig voneinander. Auch die Brennhaare des Kieferprozessionsspinners sind giftig.
Ihren Namen haben sie bekommen, weil die Raupen in großen Gruppen von mehreren Hundert Raupen leben. In den Nächten begeben sich in einer Prozession von bis zu zehn Metern auf die Nahrungssuche.