Eichenprozessionsspinner erkennen und unterscheiden

Erfahren Sie, wie Sie die gefährlichen Raupen und Nester der Eichenprozessionsspinner erkennen und von anderen Raupen unterscheiden.

Typische Merkmale: So lassen sich Eichenprozessionsspinner erkennen

Da die Eichenprozessionsspinner zu den Schmetterlingen zählen, sind sie mit Sicherheit bedenkenlos, nicht wahr? Falsch gedacht! Die starke Behaarung sieht nicht nur merkwürdig und gleichzeitig beeindruckend aus, sondern kann bei Mensch und Tier gesundheitliche Probleme auslösen. Eine Gefahr stellen jedoch nicht die Falter des Eichenprozessionsspinners dar, sondern die Raupen – genauer gesagt ihre Härchen. Dabei handelt es sich nämlich um giftige Brennhaare, die zu starken Reizungen der Haut, der Atemwege und der Augen führen können. In schweren Fällen entstehen durch die Raupen des Prozessionsspinners allergische Reaktionen.

Die giftigen Raupen sind in Deutschland auch keine Seltenheit. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, an welchen Merkmalen Sie Eichenprozessionsspinner erkennen und sich und Ihre Liebsten schützen können. Wir gehen außerdem auf die Nester der Eichenprozessionsspinner sowie die einfache Verwechslung zwischen Eichenprozessionsspinner und Gespinstmotte ein.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften der Eichenprozessionsspinner

Mit ein wenig Wissen und offenen Augen, ist es gar nicht so schwierig, Eichenprozessionsspinner zu erkennen. Daher geben wir Ihnen hier die wichtigsten Informationen zum Aussehen, Vorkommen und den Nestern der Eichenprozessionsspinner an die Hand.

Entwicklungsstadien und Hauptsaison der Eichenprozessionsspinner

Bis zur vollständigen Entwicklung durchlaufen Eichenprozessionsspinner mehrere Stadien. Die ausgewachsenen Nachtfalter leben nur einige Tage, in denen sie sich hauptsächlich der Fortpflanzung widmen. In diesem kurzen Zeitraum legen Eichenprozessionsspinner zwischen 100 und 200 Eier ab. Aus den Eiern der Eichenprozessionsspinner entwickeln sich im Herbst die Embryos, die in einem seidigen Kokon eingeschlossen sind. 

Die Raupen schlüpfen erst nach dem kalten Winter im Frühjahr und durchlaufen dann etwa fünf bis sechs Entwicklungsstadien von jeweils maximal zehn Tagen. Ab ca. Ende April beginnt die Entwicklung der giftigen Brennhaare, ehe sie sich Ende Juni in den Gespinstnestern verpuppen. Schließlich dauert es rund drei bis fünf Wochen, bis die neuen Falter schlüpfen. So wiederholt sich der Lebenszyklus immer wieder.

Aussehen der Eichenprozessionsspinner-Raupen

Die Raupen der Eichenprozessionsspinner werden bis zu 5 Zentimeter lang. Vor allem an der starken Behaarung sind sie leicht erkennbar. Bei den feinen, weißen Härchen handelt es sich um die giftigen Brennhaare. Farblich bewegen sie sich zwischen Braun, Grün und Orange. Die Larven sind zunächst gelblich-braun mit einem schwarzen Kopf, ehe sie dann allmählich dunkle Streifen auf dem Rücken bekommen.

Raupen des EIchenprozessionsspinners

Nester der Eichenprozessionsspinner

Die Nester der Eichenprozessionsspinner erkennen Sie an den weißen Gespinsten, die an dichte Spinnweben erinnern. Sie sehen aus wie große, flache Beutel, die sich für gewöhnlich am Stamm des Baumes befinden. Zu sehen sind die Nester vor allem in der späteren Entwicklungsphase gegen Juni, wenn die Verpuppung beginnt.

Wichtiger Hinweis: Die Haare – die sich auch in den Nestern der Prozessionsspinner sammeln – sind noch bis zu mehreren Jahren nach der Verpuppung giftig. Halten Sie sich deshalb auch unbedingt von leeren Nestern fern.

Nest des Eichenprozessionnspinners

Vorkommen der Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist bundesweit verbreitet. Laut dem Umweltbundesamt kommt der Schmetterling jedoch überwiegend in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und in der Region der fränkischen Platte vor. Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners wird vor allem durch den Klimawandel begünstigt, da die Insekten warmtrockene Gebiete bevorzugen. 

Als Lebensraum bevorzugendie Raupen Eichenwälder oder auch alleinstehende Eichen in Parks oder an Waldrändern. Denn die Blätter der Eichenbäume sind die bevorzugte Nahrungsquelle der Eichenprozessionsspinner. So kann es durchaus passieren, dass sich Eichenprozessionsspinner auch in Ihrem Garten breit machen. In manchen Fällen kommt es außerdem vor, dass Eichenprozessionsspinner sich auf andere Baumarten ausbreiten.

Exkurs: Der Prozessionsspinner und die verschiedenen Arten

Die Prozessionsspinner gehören zur Ordnung der Schmetterlinge. In Deutschland gibt es neben dem Eichenprozessionsspinner auch den Kiefernprozessionsspinner. Im Vergleich zum Eichenprozessionsspinner kommt er überwiegend im Nordosten Deutschlands vor und nistet sich gerne in Kieferbäumen ein. Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Arten der Prozessionsspinner nur wenig voneinander. Auch die Brennhaare des Kieferprozessionsspinners sind giftig.

Ihren Namen haben sie bekommen, weil die Raupen in großen Gruppen von mehreren Hundert Raupen leben. In den Nächten begeben sich in einer Prozession von bis zu zehn Metern auf die Nahrungssuche.

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Verwechslungsgefahr: Gefährlicher Eichenprozessionsspinner oder harmlose Gespinstmotte?

Die Gespinstmotte und der Eichenprozessionsspinner sehen sich auf den ersten Blick ähnlich – unterscheiden sich jedoch wesentlich in ihrer Gefahr. Eine Verwechselung zwischen dem Eichenprozessionsspinner und der Gespinstmotte geschieht recht häufig, da sie beide Gespinste bilden und sich auf Bäumen niederlassen. Allerdings ist nur der Eichenprozessionsspinner mit seinen giftigen Brennhaaren für die Gesundheit bedenklich. Die Gespinstmotte ist hingegen harmlos.

Raupe der Gespinstmotte
Raupe der Gespinstmotte

Ein optischer Unterschied ist, dass die Raupen des Eichenprozessionsspinners stark behaart sind, während die Raupen der Gespinstmotte keine Haare hat. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Nester: Die Nester der Eichenprozessionsspinner sind flach und weiß, wobei die Nester der Gespinstmotten an verschiedenen Bäumen und Sträuchern vorkommen und unterschiedliche Formen und Farben aufweisen. Teilweise spinnen die Gespinstmotten ganze Bäumer oder Sträucher ein, während Eichenprozessionsspinner ihre Nester eher beutelförmig am Stamm des Baumes bilden.

Hilfreich ist außerdem, zu bestimmen, auf welcher Art Baum die Raupen gesichtet werden. Meinen Sie, einen Eichenprozessionsspinner am Apfelbaum entdeckt zu haben, hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit in Wahrheit eine Gespinstmotte eingenistet.

Nest der Gespinstmotte
Nest der Gespinstmotte in einem Strauch

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Entdecken Sie einen Befall an einem öffentlichen Platz, können Sie der Kommune oder dem Gesundheitsamt den Eichenprozessionsspinner melden. Im Wald wäre der Förster der richtige Ansprechpartner. Vor allem in Parks und Gebieten mit viel Personenverkehr, ist dies definitiv sinnvoll, um auch Ihre Mitbürger zu schützen. Eine Meldepflicht für den Eichenprozessionsspinner gibt es aber nicht.

Weitere Fragen zu Eichenprozessionsspinnern

In welchen Bäumen sind Eichenprozessionsspinner?

Wie der Name es bereits vermuten lässt, kommen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vorwiegend an Eichen vor. Im Falle einer Massenpopulation können sich die Raupen auch auf andere Bäume ausbreiten.

Wie sieht das Nest eines Eichenprozessionsspinners aus?

Charakteristisch für die Nester der Eichenprozessionsspinner sind die weißlichen Gespinste, die an dichte Spinnweben erinnern. Diese Strukturen ähneln flachen Beuteln und sind typischerweise am Stamm des Baumes zu finden.

Wann verlassen Eichenprozessionsspinner ihr Nest?

Eichenprozessionsspinner verlassen in den Abendstunden ihre Nester, um die Blätter der Eichenbäume zu fressen. In diesen Stunden können sie sich freier bewegen und sind Fressfeinden weniger ausgesetzt.

Wann baut der Eichenprozessionsspinner sein Nest?

Der Eichenprozessspinner baut sein Nest in der Regel im Sommer, rund um den Juni. Geeignete Orte sind dafür Eichenstämme oder Astgabeln. Hier können sich die Raupen zurückziehen und ihre Entwicklungsstadien durchlaufen.

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