Eichenprozessionsspinner als Gefahr für Mensch und Tier

Erfahren Sie alles über die potenziellen Gefahren, die durch die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners für Mensch und Tier entstehen können, sowie darüber, wie Sie sich effektiv davor schützen können.

Eichenprozessionsspinner: Warum Vorsicht geboten ist - Gefahren und Symptome

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter aus der Unterfamilie der Prozessionsspinner und ist in den Eichenwäldern Süd- und Mitteleuropas heimisch. Wer gerne in Parks oder Straßen mit vielen Eichen spazieren geht oder joggt, sollte diese Gebiete im Frühjahr und Sommer, ab Mai, meiden oder sehr vorsichtig sein.

Inhaltsverzeichnis

Fakten und Merkmale über den Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinners ist mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet. Im Zeitraum zwischen Mai und Juli sind die Eichenprozessionsspinner in der Regel in ihren Nestern oder verteilt auf der Eiche zu finden, um sich an den Blättern satt zu fressen. Diese Nester sind als markante weiße, seidene Gurtnester bekannt und können sich an den Stämmen und Ästen der Eichen befinden. Zusätzlich hinterlassen sie weißseidene Spuren an den Stämmen und Ästen. 

In den Anfangsmonaten fliegen die Falter und legen ihre Eier an den Zweigen der Eichen ab, aus denen dann die Raupen schlüpfen. Die Falter selbst sind etwa 15 bis 20 Millimeter groß. Sie bevorzugen Wälder mit einem hohen Anteil an Eichenbäumen. Die Raupen können bis zu fünf Zentimeter lang werden. Zu Beginn sind sie meist gelblich-braun und verfärben sich im Alter graublau bis schwarz. Sie leben in Scharen zusammen und bewegen sich prozessionsartig, während sie die Blätter der Eichen fressen. Dabei bilden sie brennende Haare aus, die für Mensch und Tier besonders durch Allergien gefährlich sein können. Zudem wird insbesondere bei mehrmaligem Befall mit den Raupen die Eichen zunehmend geschwächt und können dadurch auch anfälliger für Schädlinge und Pilzbefall werden. Die Eichenprozessionsspinner sind also nicht nur eine Gefahr für Menschen und Tiere, sondern auch für die Eichen selbst.

Interessanterweise dienen die brennenden Haare primär dem Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln und werden im Laufe des Lebenszyklus der Raupen immer giftiger.

Eichenprozessionsspinner: Ausschläge, Allergien und Co. – Gefahren für Mensch und Tier

Eichenprozessionsspinner werden insbesondere im Zeitraum zwischen Mai und Juli gefährlich, wenn die ersten Eichenblätter sprießen und die Insekten sich weiterentwickelt haben. Eichenprozessionsspinner tragen Brennhaare, die bei Kontakt mit der Haut von Menschen und Tieren  allergische Reaktionen auslösen können und Symptome wie Ausschläge hervorrufen können.

 Diese Brennhaare sind mit Widerhaken versehen und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. 

Mögliche Gefahren und Symptome für den Menschen

Die winzigen Brennhaare des Eichenprozessionsspinners haften meistens an Kleidung und Schuhen, können aber auch durch die Luft getragen werden und leicht in die Haut und Schleimhäute eindringen, was zu Symptomen wie Knötchen, Quaddeln und Hautausschlägen führt und einen starken Juckreiz verursacht. Diese Hautausschläge  können bis zu zwei Wochen anhalten und betreffen oft unbedeckte Hautbereiche.

Das Einatmen der Haare kann zu Atemwegsproblemen wie Bronchitis und sogar Asthma führen. Zusätzlich zu Ausschlägen können Symptome wie Husten, Halsschmerzen, Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auftreten. In schweren Fällen wie z. B. bei einer Allergie gegen den Eichenprozessionsspinner kann es sogar zu lebensbedrohlichen Situationen wie einem anaphylaktischen Schock kommen. 

Wenn Sie in Kontakt mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners gekommen sind, sollten Sie sofort die betroffenen Stellen gründlich abwaschen oder in schweren Fällen einen Arzt aufsuchen. 

Gefahren für Ihre Haustiere: Hund, Katze & Co.

Wenn Haustiere wie Hunde, Katzen oder Pferde mit Eichenprozessionsspinnern oder ihren Brennhaaren in Kontakt kommen, kann dies, wie beim Mensch, zu verschiedenen Symptomen führen. Dies hängt davon ab, ob die Tiere die Raupen nur berührt oder sogar verschluckt haben. Hunde sind aufgrund ihres Fells in der Regel besser geschützt als Menschen. Dennoch kann der Kontakt mit der Haut, insbesondere an Stellen, die nicht oder nur leicht von Fell bedeckt sind, bei ihnen zu Hautrötungen, Quaddeln und starkem Juckreiz führen. Fieber tritt häufig als Begleiterscheinung auf.

Besonders problematisch ist es, wenn die Brennhaare in Schleimhäute wie Mund, Nase oder Augen gelangen. In solchen Fällen kann es zu Schwellungen der Zunge oder des Mundes und Bindehautentzündungen bis hin Erbrechen und Atembeschwerden kommen. Auch für Tiere können die Folgen der Begegnung mit dem Eichenprozessionsspinner tödlich enden. 

Haben Sie die Vermutung, dass Ihr Haustier mit einem Eichenprozessionsspinner in Kontakt gekommen ist, sollten Sie daher umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.

Tipps: So schützen Sie sich und Ihre Tiere vor den Brenn­haaren

Um sich und Ihre Tiere vor den Brennhaaren zu schützen, ist es wichtig, den Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner zu vermeiden. Halten Sie sich von den betroffenen Gebieten fern und berühren Sie die Tiere auf keinen Fall. Falls Sie doch in relevante Gebiete gelangen, bedecken Sie freie Hautstellen und achten Sie auf Warnschilder, die von einigen Städten und Gemeinden aufgestellt werden.

Führen Sie Ihren Hund während Spaziergängen in betroffenen Gebieten an der Leine und überwachen Sie genau, woran er schnüffelt. Nach einem Spaziergang sollten Hunde und Katzen gründlich abgesucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Brennhaare in ihrem Fell tragen, die sie beim Putzen verschlucken könnten. Tragen Sie hierfür am besten Handschuhe, damit Sie nicht mit den Brennhaaren in Kontakt kommen.

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Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinner ist wichtig, insbesondere wenn sie eine direkte Gefahr für Menschen darstellen, beispielsweise wenn sie Eichen in einem Spielbereich befallen haben. Wenn der Befall auf öffentlichen Flächen auftritt, ist es ratsam, dies der örtlichen Gemeinde oder Stadt zu melden. Es ist dringend davon abzuraten, Eichenprozessionsspinner oder ihre Nester eigenhändig zu entfernen.

Falls ein Nest auf Ihrem eigenen Grundstück ist, sollten Sie Abstand halten und das Entfernen einem professionellen Schädlingsbekämpfer überlassen.

Häufige Fragen zu den Gefahren des Eichenprozessionsspinner

Was tun, wenn man Eichenprozessionsspinner im Garten hat?

Wenn Sie das Nest des Eichenprozessionsspinner in der Eiche ihres Gartens entdecken sollten, ist es vorerst wichtig den Kontakt mit dem Nest zu vermeiden. Zudem ist es sehr ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen, der über die notwendige Ausrüstung und Erfahrung verfügt, um den Schädling zu bekämpfen und das Nest zu entfernen.

In welchen Monaten ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich?

Der Eichenprozessionsspinner ist hauptsächlich in den Monaten Mai bis Juli gefährlich. In dieser Zeit schlüpfen die Raupen aus ihren Eiern, ernähren sich von den Blättern der Eichen und entwickeln ihre Brennhaare. Diese Brennhaare können Hautreizungen und allergische Reaktionen bei Menschen auslösen. Jedoch können die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners bis zu mehreren Jahren giftig bleiben. Daher ist es auch nach der Verpuppung noch möglich, dass die Tiere Menschen oder Tiere verletzen. Gerade der Wind trägt die Haare weit weg vom Ursprungsort und so kann es immer wieder zu Kontakten mit den Brennhaaren kommen.

Was tun bei Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner?

Wenn Sie versehentlich mit dem Eichenprozessionsspinner oder seinen Brennhaaren in Kontakt kommen, ist es wichtig angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Symptome zu lindern und weitere Reizungen zu vermeiden. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:

  1. Haut reinigen: Waschen Sie die betroffenen Hautstellen sofort gründlich mit Wasser und Seife, um die Brennhaare zu entfernen. Vermeiden Sie es, die Haut zu reiben, da dies die Brennhaare weiter verbreiten könnte.
  2. Kleidung wechseln: Falls die Brennhaare auf Ihre Kleidung gelangt sind, ziehen Sie diese vorsichtig aus und waschen Sie sie gründlich, um die Haare zu entfernen.
  3. Kühlung: Kühlen Sie die betroffenen Hautstellen mit kalten Umschlägen oder einer kalten Dusche, um Juckreiz und Schwellungen zu lindern.
  4. Arztbesuch: Wenn die Symptome schwerwiegend sind oder länger anhalten, suchen Sie einen Arzt oder eine medizinische Fachkraft auf, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Sind Eichenprozessionsspinner als Falter gefährlich?

Nein, die erwachsenen Falter des Eichenprozessionsspinners sind nicht gefährlich für Menschen. Die Gefahr geht von den Raupen und ihren Brennhaaren aus, die bei Kontakt Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen können.

Sophie Scharrer

Schädlingsexpertin bei SchädlingsHero

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