Berliner Schädlingsreport 2023

Bettwanzen, Ratten und Co. – Von welchen Schädlingen werden die Berliner heimgesucht und wie teuer darf eine Bekämpfung sein? Wir haben uns diese Fragen genauer angeschaut und beantworten sie in unserem Berliner Schädlingsreport 2023.

Viele Menschen stehen plötzlich einem Schädlingsbefall gegenüber, ohne jemals vorher damit konfrontiert gewesen zu sein. Dabei macht sich bei den Betroffenen oft ein Schamgefühl breit, obwohl sie in den meisten Fällen keine Schuld trifft – denn die meisten Schädlinge sind kein Zeichen mangelnder Hygiene oder Sauberkeit, sondern werden unwissentlich eingeschleppt. Um mehr Transparenz in Bezug auf Schädlinge und Ihre Bekämpfung zu schaffen, möchten wir auf das letzte Jahr zurückblicken.

Im Folgenden erhalten Sie einen Einblick in die häufigsten Schädlinge in Berlin und die Kosten für ihre Bekämpfung. Dabei betrachten wir sowohl Berlin als Einzelnes als auch im Vergleich zu Gesamtdeutschland und stellen interessante Besonderheiten und Unterschiede fest. Die Daten basieren auf Kundenanfragen, die im Jahr 2022 von verschiedenen professionellen Kammerjägern in Deutschland, inklusive Berlin, durchgeführt wurden.

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Inhaltsverzeichnis

Die häufigsten Schädlinge in Berlin

Das Jahr 2022 wurde nicht umsonst als „Wespenjahr“ bezeichnet. Ein trockener, milder Winter sorgte für eine außerordentlich hohe Wespenpopulation – auch in Berlin. Das zeigt sich auch in den Daten: Im Jahr 2022 waren Wespen deutschlandweit der Spitzenreiter unter den Schädlingen – in Berlin betraf ein Drittel aller Aufträge die Entfernung von Wespennestern. Es fällt allerdings auch auf: Im Vergleich zu Gesamtdeutschland gab es in Berlin prozentual weniger Wespenfälle. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Wespen ländliche Gebiete gegenüber städtischen Ballungsräumen bevorzugen, da sie dort weniger gestört werden und ein größeres Nahrungsangebot haben.

Neben Wespen ist Berlin stark von Bettwanzen betroffen. Ein Phänomen, das in den letzten Jahren auf der gesamten Welt beobachtet werden konnte, wird hier in Berlin besonders deutlich: Während der Tourismus in der Corona-Pandemie deutlich stagnierte, stieg er vor allem im letzten Jahr wieder an. Die Anzahl touristischer Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland war mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) und auch die Deutschen unter-nahmen wieder vermehrt Urlaubsreisen ins Ausland (Quelle: Tourismusanalyse). Eine Tatsache, die nicht nur der Tourismusbranche, sondern auch ungeliebten Gästen wie Bettwanzen zugutekommt. Galten die Parasiten noch vor etwa 30 Jahren als fast ausgestorben, sind sie in der heutigen Zeit aufgrund der Globalisierung und des weltweit massiven Reiseaufkommens wieder auf dem Vormarsch. Sie verbreiten sich unbemerkt, indem sie sich im Reisegepäck verstecken und sich an-schließend unwissentlich entweder in der Unterkunft oder im Haus des Reisenden einnisten. So waren die Blutsauger der zweit-häufigste Grund für den Anruf beim Kammerjäger im letzten Jahr. Vor allem in den späten Sommermonaten, kurz nach der Haupturlaubssaison, häuften sich die Berichte von Bettwanzen.

Ratten waren ebenfalls zu einem etwas höheren Anteil vertreten. Sie haben sich an die Lebensbedingungen in dicht besiedelten Gebieten angepasst. Dort, wo es viele Menschen und Restaurants – und damit viele Abfälle – gibt, finden sie immer ausreichend Nahrung. Daher ist auch Berlin, nach wassernahen Gebieten wie Hamburg und Schleswig-Holstein, ein gefundenes Paradies für die Schadnager.

Und auch andere unerwünschte Gäste hielten sich in der Hauptstadt – mit etwas geringeren Anteilen wie in Gesamtdeutschland – hartnäckig: Mäuse und Kakerlaken belegten die Plätze hinter Wespen, Bettwanzen und Ratten. Andere Schädlinge, wie Ameisen, Käfer, Motten oder Marder, dagegen wurden deutlich weniger häufig zum Problem und waren insgesamt mit einem geringeren Anteil vertreten. S. Fig. 1.

Prozentuale Verteilung der häufigsten Schädlinge im Vergleich Berlin und Deutschland

Am häufigsten wurden Kammerjäger in 2022 für die Entfernung von Wespennestern gerufen – ein Drittel aller Aufträge machten die unbeliebten, gelb-schwarzen Insekten aus. Doch besonders sticht der Anteil an Bettwanzen-Fällen ins Auge. Mit ebenfalls fast einem Drittel sind die Blutsauger in Berlin so vielzählig vertreten, wie in keinem anderen Bundesland.

Preise für eine Schädlingsbekämpfung in Berlin

Sind Personen mit einem Schädlingsbefall konfrontiert, ist der zu erwartende Preis häufig ein großer Faktor für Unsicherheit. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass oft keine pauschale Aussage über den Endpreis möglich ist. Denn dieser hängt von Faktoren wie dem Schädling, dem Ausmaß des Befalls, verwendeten Methoden und auch der Region ab. Vielen Personen ist außerdem nicht bewusst, dass ein Kammerjäger mehrere Male kommen muss, bis der Befall vollständig beseitigt ist. Nur in wenigen Fällen genügt ein einzelner Besuch.

Somit können Betroffene häufig auch nicht einschätzen, ob es sich um einen marktüblichen und fairen Preis handelt oder um Abzocke. Daher möchten wir einen Einblick geben, wie die Preisbildung entsteht und in welchem Rahmen sich die Preise pro Schädling bewegen sollten – wobei wir hier auch die regionalen Unterschiede betrachten möchten.

Allgemeine Faktoren in der Preisbildung

Um zu verstehen, wie die Kosten entstehen, muss zunächst betrachtet und verstanden werden, welche Kostenpunkte es bei einer Schädlingsbekämpfung gibt. Im Allgemeinen gibt es drei Bereiche, in denen Kosten entstehen, die den Endpreis bestimmen: die Anfahrtskosten, die Materialkosten und die Kosten für die Arbeitszeit des Schädlingsbekämpfers  (s. Fig. 2). Wie hoch diese aus-fallen, hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab.

Preiszusammensetzung für eine Schädlingsbekämpfung

Für die meisten Schädlinge ist die benötigte Arbeitszeit der ausschlaggebende Faktor und die höchste Kostenstelle des Endpreises. Wie hoch diese ausfällt, bestimmt vor allem der benötigte Aufwand. Je aufwändiger eine Bekämpfung, desto teurer ist sie in der Regel. Dabei spielt vor allem eine Rolle, wie häufig der Schädlingsbekämpfer anrücken muss.

Die Anzahl der Besuche wiederum ist hauptsächlich abhängig von der Art des Schädlings und dem Ausmaß des Befalls. Aus dieser Zusammensetzung wird schnell klar, warum beispielsweise eine Rattenbekämpfung teurer ist als die Entfernung eines Wespennestes (s. Fig. 3).

Bei einigen Schädlingen spielen zudem die Materialkosten eine ausschlaggebende Rolle. Das ist in der Regel immer dann der Fall, wenn spezielle Maschinen, wie beispielsweise Hebebühnen, für eine Bekämpfung benötigt werden. Dies kann unter anderem bei der Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern, aber auch bei sehr hoch gelegenen Wespennestern der Fall sein.

Hinweis: In diesem Jahr lässt sich zum aktuellen Stand eine allgemeine Steigerung der Kosten für Schädlingsbekämpfungen erkennen. Betroffene müssen also mit etwas höheren Preisen als im Vorjahr rechnen.

Preisspanne pro Schädling in Berlin nach Stärke des Befalls

Die Kosten für eine Schädlingsbekämpfung setzen sich aus Anfahrtskosten, Materialkosten und den Kosten für die Arbeitszeit des Kammerjägers zusammen, wobei letzteres in der Regel die größte Kostenstelle ist. Die Höhe des Endpreises ist daher hauptsächlich davon abhängig, wie viel Aufwand die Bekämpfung bedeutet.

Lokale Preisunterschiede in der Schädlingsbekämpfung

Wie beschrieben ist auch die Region ein Faktor, der die Kosten für eine Schädlingsbekämpfung beeinflusst. Es ist allgemein bekannt, dass einige Städte und damit Bundesländer teurer sind als andere. Diese Preisunterschiede machen sich  auch bei den Preisen für Dienstleistungen bemerkbar.

Wespen sind dabei die einzigen Schädlinge, deren Bekämpfung bundesweit etwa gleich viel kostet. Lediglich die Preise in Bayern liegen etwas höher – jedoch nur um wenige Euros. Der Grund: Die Entfernung eines Wespennestes beinhaltet kaum unbekannte Faktoren und Komplexitäten.  Ist das Wespennest direkt zugänglich, ist der Arbeitsaufwand in der Regel immer gleich, weshalb viele Schädlingsbekämpfer für die Entfernung von Wespennestern sogar Festpreise anbieten. Bei allen anderen Schädlingen sind regionale Preisunterschiede jedoch deutlich sichtbar.

Insgesamt – und auch bei Wespen – zahlen die Bewohner Bayerns am meisten für eine Schädlingsbekämpfung, gefolgt von Baden-Württemberg und Hessen. Berlin liegt preislich im Mittelfeld und etwas unterhalb des bundesweiten Durchschnitts. Um einen besseren Eindruck über die Position von Berlin im deutschlandweiten Preisgefüge zu erhalten, sehen Sie die Preise für die häufigsten Schädlinge in Berlin im Vergleich zu den Durchschnittspreisen über alle Bundesländer hinweg in Fig. 4.

Durchschnittspreis nach Schädling im Vergleich Berlin und Deutschland

Hintergrundinformationen

Über den Report

Die Daten dieser Auswertung basieren auf 2.000 Anfragen für Schädlingsbekämpfungen, die im Jahr 2022 über unsere Plattform eingegangen sind. Die Preisdaten basieren dabei auf den Aufträgen, die über unsere Plattform eingegangen sind, an unsere Partner vermittelt und von ihnen abgeschlossen wurden. Um realistische Werte zu vermitteln, wurden Aufträge, bei denen lediglich eine Inspektion angefallen ist sowie Aufträge weit außerhalb der gängigen Auftragswerte in den Preisberechnungen nicht berücksichtigt.

Über SchädlingsHero

SchädlingsHero ist eine Vermittlungsplattform für Kammerjägerdienste. Um Endverbrauchern und Unternehmen qualifizierte Fachkräfte bei einem Schädlingsbefall zu vermitteln, arbeiten wir mit geprüften Schädlingsbekämpfungsunternehmen unterschiedlichster Größen deutschlandweit zusammen. Unsere Mission: In einem Markt mit wenig Transparenz und viel Unsicherheit möchten wir Betroffenen helfen, die vor einem Schädlingsproblem stehen und nicht weiter wissen. Deshalb verknüpfen wir seriöse und qualifizierte Schädlingsbekämpfer mit Kunden deutschlandweit und sorgen für einen fairen, transparenten und schnellen Zugang zu professionellen Fachleuten.

Kontakt

Sophie Scharrer

Marketing & Kommunikation

[email protected]

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