Bettwanzen erkennen – Anzeichen und Symptome eines Bettwanzenbefalls

Sollten Sie einen Verdacht auf Bettwanzen haben, erfahren Sie hier, wie Sie die Parasiten erkennen und von anderen Insekten unterscheiden können.

So erkennen Sie Bettwanzen richtig

Wer einen Verdacht auf Bettwanzen hat, sollte schnell handeln. Doch dafür ist es selbstverständlich wichtig, erst einmal zu wissen, ob es sich überhaupt um einen Bettwanzenbefall handelt oder vielleicht doch um ein anderes beißendes Insekt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Bettwanzen erkennen und auch finden können – und falls nötig, wie ein Kammerjäger Sie vom Befall befreien kann.

Inhaltsverzeichnis

Wo kommen Bettwanzen her?

Für längere Zeit galten Bettwanzen für fast ausgerottet. Durch vermehrtes Reiseaufkommen jedoch verbreiten sich die Tiere heute wieder rasant – daher vor allem in beliebten Urlaubsländern. Durch Aufenthalte in befallenen Hotels, Herbergen und Hostels – aber auch in Transportmitteln, wie Flugzeugen, Bussen und Bahnen – können die Tiere schnell mit dem Reisegepäck zurück in das eigene Heim geschleppt werden und nisten sich dann dort ein.

Außerdem verbreiten sich die Tiere auch über den Transport befallener Gebrauchtwaren, wie Sessel und Sofas, Schränke und Kommoden bis hin zu Bilderrahmen oder Lampen. Werden Gegenstände auf dem Flohmarkt, Sperrmüll oder im Internet ersteigert und der Befall nicht bemerkt, so breiten sich die Bettwanzen anschließend auch in ihrer neuen Umgebung aus.

Hingegen herkömmlicher Annahmen hat ein Bettwanzenbefall nichts jedoch mit mangelnder Hygiene zu tun. Die Tiere nisten sich unabhängig von hygienischen Bedingungen in der Nähe von Menschen ein. Dennoch hat eine saubere Umgebung Vorteile, denn die Parasiten haben weniger Versteckmöglichkeiten, was die Bekämpfung einfacher macht.

Wie sehen Bettwanzen aus?

  • Bettwanzen Größe: Weibchen erreichen eine Größe von 4,5–8,5 mm, Männchen bleiben mit etwa 4–6,5 mm etwas kleiner.
  • Körperform und -farbe: Bettwanzen sind oval, stark abgeplattet und haben eine rötlich-braune Färbung, welche beim Blutsaugen dunkler und rötlicher wird.

Bettwanzeneier: Eier von Bettwanzen sind milchig-weiß und etwa 0,5 mm lang.

Symptome bei einem Bettwanzenbefall

Da Bettwanzen sich von Blut ernähren und nachtaktiv sind, halten Sie sich am ehesten in Ihrem Schlafzimmer auf. Dabei können folgende Symptome auftreten, welche wir im Verlauf ausführlicher erläutern:

  1. Bettwanzenbisse und Juckreiz
  2. Leichte Blutspuren auf der Bettwäsche oder Matratze
  3. Süßlicher, Bittermandel-artiger Geruch
  4. Häutungshüllen und Bettwanzeneier in den Verstecken

1. Bettwanzen Bisse

Der Biss (umgangssprachlich auch als Stich bezeichnet) der Bettwanze wird an sich in der Regel nicht wahrgenommen – die nachfolgende Hautreaktion jedoch schon. Die Stiche sind meist gruppenweise oder in einer Reihe angeordnet und äußern sich in Form von juckenden und geröteten Pusteln oder auch Quaddeln und Blasen. Zu finden sind die Bisse vermehrt am Rücken oder auch an der Seite und Armen und Beinen – dort, wo der Körper beim Schlafen an der Matratze liegt. Die Größe der Pusteln kann je nach Reaktion von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern reichen. Weitere Informationen zum Thema Bettwanzenbisse erhalten Sie hier.

Wichtig ist jedoch: nicht jede Person reagiert auf die Stiche. Außerdem tritt die Hautreaktion, wie auch bei anderen Insektenbissen, oft zeitlich verzögert auf – teilweise um mehr als eine Woche. Somit sollten immer auch weitere Symptome betrachtet werden, um einen Bettwanzenbefall festzustellen.

Bettanzenbisse auf dem Rücken einer Frau

2. Blut- und Kotspuren auf der Bettwäsche oder Matratze

Wenn die Bettwanzen zubeißen, kann unter Umständen ein kleiner Tropfen Blut austreten, welchen Sie (auf heller Bettwäsche) am nächsten Tag sehen können. Zudem scheiden die Bettwanzen das gezapfte Blut in Form von flüssigem Kot in kleinen Mengen auch wieder aus. Der Bettwanzenkot ist in der Regel bräunlich, trocknet zu Kaffeesatz-ähnlichen Krümeln aus und bildet dabei oft kleine Flecken auf der Bettwäsche.

3. Geruch

Bettwanzen scheiden ein penetrant süßlich, nach Bittermandel riechendes Sekret aus. Zu Beginn ist dieses in der Regel nicht zu wahrzunehmen. Mit zunehmender Vermehrung der Bettwanzen wird der Geruch jedoch stärker und ist dann auch für Menschen wahrnehmbar.

4. Häutungshüllen und Bettwanzeneier

Ein Weibchen produziert über seinen Lebenszeitraum 150 bis 500 Eier. Aus diesen schlüpfen dann die jungen Bettwanzen, welche sich bis hin zum Erwachsenenstadium fünfmal häuten.

Bettwanzen oder …

Gerade in den Sommermonaten sind juckende Bisse oder Stiche nicht zwingend auf Bettwanzen zurückzuführen, sondern können auch von anderen Insekten stammen. Zwar ist eine genaue Bestimmung nur anhand der Hautreaktion (auch von einem Hautarzt) nicht möglich, jedoch teilweise ein Insekt eher wahrscheinlich als ein anderes.

Bettwanzen oder Mücken

Bettwanzen beißen meist mehrmals an der gleichen Stelle zu, weshalb die Bisse meist in einer Reihe oder Gruppe angeordnet sind. Mückenstiche hingegen sind eher vereinzelt an verschiedenen Stellen zu finden. Es kann jedoch auch bei Bettwanzen – vor allem bei geringem Befall – vorkommen, dass diese nur ein- oder zweimal zubeißen.

Bettwanzen oder Flöhe

Anders als bei Mücken beißen diese Tiere beide in der Regel mehrmals zu. Bettwanzen bevorzugen jedoch unbekleidete Stellen am Körper, während für Flöhe die Textilien kein Hindernis darstellen. Zudem vergreifen sich Flöhe gern an den Füßen, Knöcheln und Beinen, während Bettwanzen vermehrt am Torso-Bereich zuschlagen.

Bettwanzen oder Sandflöhe

Ähnlich wie „normale“ Flöhe bevorzugt auch der Sandfloh den Fuß-Bereich seines Wirtes. Sandflöhe haben jedoch die Besonderheit, dass die Weibchen nicht nur zubeißen, um Blut zu sagen, sondern sich in die Fußsohle oder zwischen den Zehen in die Haut bohren und dort ihre Eier ablegen. Bis die Eier herangereift sind, was etwa vier Wochen dauert, verbleibt das Weibchen unter der Haut und wächst dabei bis zur Größe eines Kirschkerns heran. Der Stich selbst erzeugt starken Juckreiz und Schwellungen bis zur Größe einer Erbse. Stellen Sie einen solchen Verlauf fest, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Sandfloh und nicht um Bettwanzen. Suchen Sie in einem solchen Fall einen Arzt auf.

Bettwanzen oder Milben

Im Gegensatz zu Bettwanzen sind Milben (Hausstaubmilben) in so ziemlich jedem Bett zu finden. Sie sind allerdings für den Menschen ungefährlich und nichtmals spürbar – es sei denn, man leidet unter einer Hausstaubmilbenallergie. In solchen Fällen kann es auch am Körper jucken. Die anderen Symptome, wie Pusteln mit Einstichstellen oder der bettwanzentypische Geruch bleiben hier allerdings aus.

Bettwanzen oder Zecken

Eine Verwechslung von Bettwanzen und Zecken ist zwar unwahrscheinlich, dennoch wollen wir die Unterschiede einmal erklären. Das größte Unterscheidungsmerkmal ist, dass Bettwanzen nicht am Körper bleiben. Während Zecken sich bis zu 10 Tage am Körper festsaugen, dauert der Prozess bei Bettwanzen nur wenige Minuten. Finden Sie also eine Stelle am Körper mit einem festgesaugten Insekt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Zecke und nicht um eine Bettwanze.

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Bettwanzen finden

Bettwanzen halten sich, außer wenn sie auf Nahrungssuche sind, in ihren Verstecken auf. Diese Verstecke befinden sich in der Regel nahe bei der Schlafstätte des Menschen, wie beispielsweise:

  • Am Lattenrost
  • In der Matratze (z. B. im Reißverschluss)
  • Am Bettgestell
  • In Nachtschränken, Kommoden und Regalen
  • Hinter Lichtschaltern und Steckdosen
  • Hinter Fuß- und Scheuerleisten
  • Hinter (abstehenden) Tapeten
  • Hinter Bilderrahmen, Uhren und anderer Wanddekoration
  • Hinter Tür- und Fensterrahmen
  • In Polstermöbeln, wie Sessel und (Schlaf-) Sofas
  • In Kleidung
  • Im Reisegepäck

Sie können also an diesen Orten nachsehen, ob sie dort Bettwanzen und/oder Eier und Häutungshüllen finden. Gerade am Anfang ist dies jedoch schwierig, da die Nester noch sehr klein sind. Erst mit fortschreitendem Befall werden sie größer und damit in der Regel auch leichter zu finden.

Bettwanzenspürhunde

Sogenannte geschulte „Bettwanzenspürhunde“ können Bettwanzenverstecke aufdecken. Sie sind speziell darauf trainiert, lebende Bettwanzen zu riechen und dem Herrchen daraufhin ein Zeichen zu geben. Je nach Befallsstärke und Umgebung sind die Hunde mehr oder weniger erfolgreich.

Um handfeste Beweise zu haben, sollte das Spürhunden-Team die Verstecke nach Erkennen stets aufdecken. Dort sollten dann lebende Bettwanzen oder mindestens Kotspuren und Häutungshüllen zu finden sein. Erst dann kann ein Kammerjäger gerufen werden und mit der Behandlung des Bettwanzenbefalls beginnen.

Bettwanzenfalle

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Zuhause mit Bettwanzen befallen ist, so können Sie neben der Beobachtung von Symptomen auch eine „Bettwanzenfalle“ errichten. Dazu bringen Sie am besten doppelseitiges Klebeband am Bettgestell an und warten ein paar Nächte, ob dort Insekten festkleben, die nach Bettwanzen aussehen.

Beachten Sie jedoch, dass es nicht bedeutet, dass Sie keinen Bettwanzenbefall haben, sollten Sie nichts auf dem Klebeband fangen. Je nachdem, wo die Bettwanzen nisten, bewegen sie sich nicht zwingend über die abgeklebten Stellen. Sollten Sie jedoch eine oder mehrere Bettwanzen fangen, bedeutet dies allgemein, dass ein Bettwanzenbefall vorliegt. In diesem Fall sollten Sie sich an einen professionellen Kammerjäger wenden, der sich der Blutsauger annehmen wird. Außerdem erfahren Sie hier mehr darüber, welche unterstützenden Maßnahmen Sie ergreifen können, was Sie definitiv bleiben lassen sollten und mehr über die Bekämpfung von Bettwanzen im Allgemeinen.

FAQs

Übertragen Bettwanzen Krankheiten?

Als blutsaugende Insekten können auch Bettwanzen in der Theorie Krankheiten übertragen. Allerdings gibt es bislang keinen nachgewiesenen Fall, in dem dies tatsächlich passiert wäre.

Wie lange leben Bettwanzen?

Bettwanzen haben eine Lebensspanne von ca. 6 Monaten. Ein Weibchen legt in dieser Zeit bis zu 150 Eier, die zu neuen Bettwanzen heranwachsen.

Sind Bettwanzen von Menschen zu Mensch übertragbar?

In der Regel verbreiten sich Bettwanzen über befallene Gegenstände und nicht über ihre Wirte. Außer zum Blutsaugen halten sie sich, vor allem tagsüber, in ihren Verstecken auf. Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie über den Transport am Menschen selbst verbreitet werden. Nur bei extremen Massenbefällen kann es vorkommen, dass die Tiere auch teilweise auf dem Menschen bleiben, wodurch sie auch an andere Orte getragen werden können. Dabei würden sie jedoch nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden, sondern sich an den Orten ausbreiten, die vom „befallenen“ Menschen aufgesucht werden und anschließend die Menschen, die dort leben, als Nahrungsquelle nutzen.

Bleiben Bettwanzen am Körper?

In der Regel halten sich Bettwanzen nur zur Nahrungsaufnahme am Körper ihres Wirtes auf, was nur wenige Minuten dauert. Lediglich bei einem sehr starken Befall von mehreren Hunderten bis Tausenden Bettwanzen können sich auch Blutsauger auf den Bewohnern finden.

Können Bettwanzen fliegen?

Bettwanzen haben keine Flügel und können daher nicht fliegen. Sie sind allerdings sehr gute Kletterer, nur äußerst glatte und rutschige Oberflächen bereiten ihnen Schwierigkeiten.

Wo sind Bettwanzen verbreitet?

Aufgrund des weltweiten Tourismus sind Bettwanzen heutzutage überall auf der Welt verbreitet. Besonders kommen sie aber da vor, wo auch viel Reiseaufkommen und Fluktuation herrscht, wie beispielsweise Hotels, Herbergen und Hostels und Transportmittel, wie Flugzeug, Bus und Bahn. Aber auch Krankenhäuser oder Umschlagplätze, wie Container-Häfen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, da eine Vielzahl von Gütern diese Orte durchläuft.

Wovon ernähren sich Bettwanzen?

Bettwanzen ernähren sich von Blut und dabei hauptsächlich vom Menschen. Aber auch andere Säugetiere, wie Haustiere und auch Vögel können als Wirte dienen.

Wie bekommt man Bettwanzen?

Häufig bekommt man Bettwanzen im oder nach dem Urlaub, wenn man sie unwissend auf einer befallenen Unterkunft oder einem befallenen Transportmittel mit zu sich nach Hause eingeschleppt hat. Die Tiere verstecken sich gern in Koffern oder auch in der Kleidung und verbreiten sich dann in der Wohnung.

Eine andere häufige Möglichkeit ist, dass man sich Bettwanzen durch den Erwerb von gebrauchten Möbelstücken, wie Matratzen, Bettgestellen, Kommoden, Bilderrahmen, Lampen, oder ähnlichen Gegenständen einschleppt. Daher sollten Gebrauchtwaren immer sorgfältig inspiziert und gereinigt werden.

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