Wo kommen Bettwanzen her?
Für längere Zeit galten Bettwanzen für fast ausgerottet. Durch vermehrtes Reiseaufkommen jedoch verbreiten sich die Tiere heute wieder rasant – daher vor allem in beliebten Urlaubsländern. Durch Aufenthalte in befallenen Hotels, Herbergen und Hostels – aber auch in Transportmitteln, wie Flugzeugen, Bussen und Bahnen – können die Tiere schnell mit dem Reisegepäck zurück in das eigene Heim geschleppt werden und nisten sich dann dort ein.
Außerdem verbreiten sich die Tiere auch über den Transport befallener Gebrauchtwaren, wie Sessel und Sofas, Schränke und Kommoden bis hin zu Bilderrahmen oder Lampen. Werden Gegenstände auf dem Flohmarkt, Sperrmüll oder im Internet ersteigert und der Befall nicht bemerkt, so breiten sich die Bettwanzen anschließend auch in ihrer neuen Umgebung aus.
Hingegen herkömmlicher Annahmen hat ein Bettwanzenbefall nichts jedoch mit mangelnder Hygiene zu tun. Die Tiere nisten sich unabhängig von hygienischen Bedingungen in der Nähe von Menschen ein. Dennoch hat eine saubere Umgebung Vorteile, denn die Parasiten haben weniger Versteckmöglichkeiten, was die Bekämpfung einfacher macht.
Wie sehen Bettwanzen aus?
- Bettwanzen Größe: Weibchen erreichen eine Größe von 4,5–8,5 mm, Männchen bleiben mit etwa 4–6,5 mm etwas kleiner.
- Körperform und -farbe: Bettwanzen sind oval, stark abgeplattet und haben eine rötlich-braune Färbung, welche beim Blutsaugen dunkler und rötlicher wird.
Bettwanzeneier: Eier von Bettwanzen sind milchig-weiß und etwa 0,5 mm lang.
Symptome bei einem Bettwanzenbefall
Da Bettwanzen sich von Blut ernähren und nachtaktiv sind, halten Sie sich am ehesten in Ihrem Schlafzimmer auf. Dabei können folgende Symptome auftreten, welche wir im Verlauf ausführlicher erläutern:
- Bettwanzenbisse und Juckreiz
- Leichte Blutspuren auf der Bettwäsche oder Matratze
- Süßlicher, Bittermandel-artiger Geruch
- Häutungshüllen und Bettwanzeneier in den Verstecken
1. Bettwanzen Bisse
Der Biss (umgangssprachlich auch als Stich bezeichnet) der Bettwanze wird an sich in der Regel nicht wahrgenommen – die nachfolgende Hautreaktion jedoch schon. Die Stiche sind meist gruppenweise oder in einer Reihe angeordnet und äußern sich in Form von juckenden und geröteten Pusteln oder auch Quaddeln und Blasen. Zu finden sind die Bisse vermehrt am Rücken oder auch an der Seite und Armen und Beinen – dort, wo der Körper beim Schlafen an der Matratze liegt. Die Größe der Pusteln kann je nach Reaktion von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern reichen. Weitere Informationen zum Thema Bettwanzenbisse erhalten Sie hier.
Wichtig ist jedoch: nicht jede Person reagiert auf die Stiche. Außerdem tritt die Hautreaktion, wie auch bei anderen Insektenbissen, oft zeitlich verzögert auf – teilweise um mehr als eine Woche. Somit sollten immer auch weitere Symptome betrachtet werden, um einen Bettwanzenbefall festzustellen.
2. Blut- und Kotspuren auf der Bettwäsche oder Matratze
Wenn die Bettwanzen zubeißen, kann unter Umständen ein kleiner Tropfen Blut austreten, welchen Sie (auf heller Bettwäsche) am nächsten Tag sehen können. Zudem scheiden die Bettwanzen das gezapfte Blut in Form von flüssigem Kot in kleinen Mengen auch wieder aus. Der Bettwanzenkot ist in der Regel bräunlich, trocknet zu Kaffeesatz-ähnlichen Krümeln aus und bildet dabei oft kleine Flecken auf der Bettwäsche.
3. Geruch
Bettwanzen scheiden ein penetrant süßlich, nach Bittermandel riechendes Sekret aus. Zu Beginn ist dieses in der Regel nicht zu wahrzunehmen. Mit zunehmender Vermehrung der Bettwanzen wird der Geruch jedoch stärker und ist dann auch für Menschen wahrnehmbar.
4. Häutungshüllen und Bettwanzeneier
Ein Weibchen produziert über seinen Lebenszeitraum 150 bis 500 Eier. Aus diesen schlüpfen dann die jungen Bettwanzen, welche sich bis hin zum Erwachsenenstadium fünfmal häuten.
Bettwanzen oder …
Gerade in den Sommermonaten sind juckende Bisse oder Stiche nicht zwingend auf Bettwanzen zurückzuführen, sondern können auch von anderen Insekten stammen. Zwar ist eine genaue Bestimmung nur anhand der Hautreaktion (auch von einem Hautarzt) nicht möglich, jedoch teilweise ein Insekt eher wahrscheinlich als ein anderes.
Bettwanzen oder Mücken
Bettwanzen beißen meist mehrmals an der gleichen Stelle zu, weshalb die Bisse meist in einer Reihe oder Gruppe angeordnet sind. Mückenstiche hingegen sind eher vereinzelt an verschiedenen Stellen zu finden. Es kann jedoch auch bei Bettwanzen – vor allem bei geringem Befall – vorkommen, dass diese nur ein- oder zweimal zubeißen.
Bettwanzen oder Flöhe
Anders als bei Mücken beißen diese Tiere beide in der Regel mehrmals zu. Bettwanzen bevorzugen jedoch unbekleidete Stellen am Körper, während für Flöhe die Textilien kein Hindernis darstellen. Zudem vergreifen sich Flöhe gern an den Füßen, Knöcheln und Beinen, während Bettwanzen vermehrt am Torso-Bereich zuschlagen.
Bettwanzen oder Sandflöhe
Ähnlich wie „normale“ Flöhe bevorzugt auch der Sandfloh den Fuß-Bereich seines Wirtes. Sandflöhe haben jedoch die Besonderheit, dass die Weibchen nicht nur zubeißen, um Blut zu sagen, sondern sich in die Fußsohle oder zwischen den Zehen in die Haut bohren und dort ihre Eier ablegen. Bis die Eier herangereift sind, was etwa vier Wochen dauert, verbleibt das Weibchen unter der Haut und wächst dabei bis zur Größe eines Kirschkerns heran. Der Stich selbst erzeugt starken Juckreiz und Schwellungen bis zur Größe einer Erbse. Stellen Sie einen solchen Verlauf fest, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Sandfloh und nicht um Bettwanzen. Suchen Sie in einem solchen Fall einen Arzt auf.
Bettwanzen oder Milben
Im Gegensatz zu Bettwanzen sind Milben (Hausstaubmilben) in so ziemlich jedem Bett zu finden. Sie sind allerdings für den Menschen ungefährlich und nichtmals spürbar – es sei denn, man leidet unter einer Hausstaubmilbenallergie. In solchen Fällen kann es auch am Körper jucken. Die anderen Symptome, wie Pusteln mit Einstichstellen oder der bettwanzentypische Geruch bleiben hier allerdings aus.
Bettwanzen oder Zecken
Eine Verwechslung von Bettwanzen und Zecken ist zwar unwahrscheinlich, dennoch wollen wir die Unterschiede einmal erklären. Das größte Unterscheidungsmerkmal ist, dass Bettwanzen nicht am Körper bleiben. Während Zecken sich bis zu 10 Tage am Körper festsaugen, dauert der Prozess bei Bettwanzen nur wenige Minuten. Finden Sie also eine Stelle am Körper mit einem festgesaugten Insekt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Zecke und nicht um eine Bettwanze.