Schädlingsreport 2025

Wespen, Bettwanzen, Schadnager und mehr – Mit diesen Schädlingen haben es die Deutschen am häufigsten zu tun. Außerdem: Welche regionalen Unterschiede gibt es?

Viele Menschen sind erstmalig mit einem Schädlingsbefall konfrontiert und müssen sich mit einer Lösungsfindung auseinandersetzen. Dabei macht sich bei den Betroffenen oft ein Schamgefühl breit, obwohl sie in der großen Mehrheit der Fälle keine Schuld trifft – denn die meisten Schädlinge sind kein Zeichen mangelnder Hygiene oder Sauberkeit, sondern werden unwissentlich eingeschleppt.

Um mehr Transparenz in Bezug auf Schädlinge und Ihre Bekämpfung zu schaffen, möchten wir wie immer auf das letzte Jahr zurückblicken. Mit dem folgenden Bericht möchten wir einen Einblick in die häufigsten Schädlinge geben, um mehr Transparenz und Bewusstsein für Schädlinge und Schädlingsbekämpfung zu schaffen. Dabei sehen wir uns sowohl Deutschland als Gesamtes als auch regionale Besonderheiten an – denn dort sind spannende Unterschiede erkennbar.

Die Daten, die wir für die folgende Auswertung verwendet haben, basieren auf Kundenanfragen, die im Jahr 2023 und 2024 von Privatpersonen bei uns eingegangen sind. Die Ergebnisse liefern interessante Erkenntnisse über die am häufigsten auftretenden Schädlinge in Deutschland sowie deren geografische Verteilung.

Inhaltsverzeichnis

Das waren die häufigsten Schädlinge in Deutschland in 2024

Wie in den vergangenen Jahren waren auch 2024 Wespen der häufigste Grund für die Anfrage beim Kammerjäger. Unsere Plattform sah hier insgesamt einen Anstieg gegenüber des Vorjahrs, jedoch war dieser nicht überall spürbar, sondern nur in vereinzelten Regionen – worauf wir später noch näher eingehen werden. Der Anstieg entstand dabei eher durch eine etwas längere Saison als durch einen stärkeren Höhepunkt und war daher weniger im Alltag spürbar.

Schaut man sich das Jahr an, fällt vor allem auf, dass die Anzahl der Anfragen zur Wespenbekämpfung früher als im Vorjahr stark angestiegen ist. So war 2024 bereits der Juni ein starker Monat, während er 2023 eher mäßig ausfiel. Ähnlich wie im Vorjahr zog sich die Saison dann bis Anfang/Mitte Oktober und flachte danach, mit den kälteren Monaten, stark ab.

Da Wespenfragen mit einem Drittel einen großen Teil des Gesamtvolumens einnehmen und die Schwankung auch den Anteil der anderen Schädlinge stark beeinflusst, schauen wir uns auch die Verteilung der restlichen Schädlinge unter Ausschluss der Wespenanfragen an. 

Bei der Betrachtung fällt im ersten Schritt auf, dass der Anteil an Anfragen zur Bettwanzenbekämpfung gleichgeblieben ist – obwohl wir eigentlich aufgrund des global zunehmenden Reiseverhaltens jährlich einen kleinen Anstieg beobachten können. Zurückzuführen ist dies vermutlich auf den starken Anstieg der Anfragen im Herbst und Winter 2023 nach dem medialen Aufruhr, der das Bild verzerrt. Dabei handelte es sich bei den Anfragen häufiger als sonst nämlich auch um einen “Fehlalarm”. Rechnet man diesen Anteil heraus, lässt sich auch von 2023 auf 2024 ein leichter Anstieg erkennen.

Bettwanzen verbreiten sich größtenteils unbemerkt, indem sie sich im Reisegepäck verstecken und sich anschließend unwissentlich entweder in der Unterkunft oder im Haus des Reisenden einnisten. Sowohl der Inlandstourismus als auch Reisen von Deutschen ins Ausland stiegen leicht von 2023 auf 2024, was auch die Verbreitung von Bettwanzen in Deutschland begünstigt (Quelle: ). 

Die Hauptreisezeit der Deutschen ist im Juli und August. Die häufigsten Anfragen zur Bettwanzenbekämpfung gehen in der Regel etwas zeitlich versetzt ein – im August und September. Insgesamt waren die Blutsauger der zweithäufigste Grund für den Anruf beim Kammerjäger im letzten Jahr.

Und auch andere unerwünschte Gäste hielten sich hartnäckig: Ratten, Kakerlaken und Mäuse belegten die Plätze hinter Wespen und Bettwanzen. Vor allem in den kalten Monaten sind Ratten und Mäuse deutlich häufiger vertreten als andere Schädlinge, während Kakerlaken eher warme Orte bevorzugen und vermehrt im Sommer zum Vorschein kommen.

Andere Schädlinge, wie Ameisen, Käfer, Motten oder Silberfische dagegen waren deutlich weniger häufig der Grund für eine Anfrage beim Kammerjäger. Tatsächlich gab es jedoch auch bei diesen lästigen Insekten einen leichten Anstieg. So machten Sie statt 18 % 2023 im Jahr 2024 23 % aus. Die restlichen 20 % vielen auf verschiedenste Schädlinge, wie Tauben, Waschbären, Holzwürmer und ähnliches.

Am häufigsten wurden Kammerjäger in 2024 für die Entfernung von Wespennestern gerufen. Trotz eines mittelmäßigen Wespenjahres machten die unbeliebten, gelb-schwarzen Insekten fast ein Drittel aller Auftragsanfragen aus – wobei jedoch starke regionale Unterschiede erkennbar sind. Gefolgt waren die Wespen von Bettwanzen, Ratten, Kakerlaken und Mäusen. Bettwanzen machten dabei fast ein Drittel der übrigen Anfragen aus.

Besonders spannend wird es jedoch erst recht, wenn man regionale Unterschiede genauer unter die Lupe nimmt. Zwischen den fünf häufigsten Schädlingen gab es zwar auch auf Landesebene große Überschneidungen, jedoch sind auch deutliche Unterschiede erkennbar – vom Anteil bis hin zu anderen Schädlingen.

Geografische Besonderheiten

Wo tummeln sich die meisten Bettwanzen und wo in Deutschland befindet sich das Paradies für Ratten? Betrachten wir nun die fünf häufigsten Schädlinge des letzten Jahres etwas genauer und schauen uns an, in welchen Bundesländern sie am häufigsten vertreten waren:

Baden-Württemberg & Bayern

Im Süden Deutschlands fühlten sich Wespen ganz besonders wohl. Mit 40 und 42 Prozent aller Anfragen liegen die beiden Bundesländer hier deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Dies war auch bereits im vergangenen Jahr der Fall. An zweiter Stelle stehen Bettwanzen, jedoch unterhalb des bundesweiten Durchschnitts. Hier liegt der Wert in Baden-Württemberg niedriger als in 2023, in Bayern hingegen ist er stabil geblieben.

Besonders in Baden-Württemberg ist außerdem der hohe Anteil von Schaben-Anfragen auffällig. Auch dies ließ sich bereits im Vorjahr beobachten. Aber auch Bayern liegt in Bezug auf Schaben etwas über dem bundesweiten Durchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen hier allerdings stabil geblieben.

Anders als im bundesweiten Durchschnitt wurden in Bayern Mäuse häufiger zum Problem als Ratten, während sich die beiden Schädlinge in Baden-Württemberg die Waage hielten. In Bayern machten Ratten nur 4 Prozent aller Anfragen aus – der Wert für Gesamtdeutschland lag bei 8 Prozent.

Auffällig sind in Baden-Württemberg dafür Ameisen. Mit 6 Prozent aller Anfragen ist der Anteil hier deutlich höher verglichen mit dem bundesweiten Durchschnitt. Hier ist auch ein Anstieg von 2023 zu erkennen. Auch Medien berichteten im vergangenen Jahr viel über Ameisenprobleme in Baden-Württemberg, wobei vor allem neue invasive Arten wie die Tapinoma Magnum, die großflächig für Probleme sorgten,  im Fokus standen.

Berlin

Die Hauptstadt zeigt, wie auch in den letzten Jahren, eine deutlich andere Verteilung als Gesamtdeutland. Hier dominierten mit 42 Prozent die Anfragen zu Bettwanzen, während Wespenanfragen nur bei 18 Prozent lagen. Im Vorjahr jedoch war der Anteil der Wespenanfragen bei 12 Prozent noch niedriger. Der Bettwanzen-Anteil blieb konstant – hier gilt es allerdings auch wieder, die Häufung der Anfragen im Winter 2023 aufgrund der medialen Aufmerksamkeit nicht zu vergessen.

Zudem scheinen in Berlin auch Kleider- und Lebensmittelmotten zunehmend der Grund für einen Anruf beim Kammerjäger zu sein. Mit 7 Prozent aller Anfragen stieg der Wert im Vergleich zum Vorjahr und liegt insgesamt auf Platz 3. Hierbei handelt es sich um Schädlinge, die zwar häufig in Haushalten vorkommen, jedoch von den meisten Betroffenen selbst bekämpft oder manchmal auch ignoriert werden. Kammerjäger werden in der Regel nur gerufen, wenn die Selbsthilfemaßnahmen nicht helfen und der Befall bereits sehr stark ist. Für Gesamtdeutschland liegt die Zahl bei nur 4 Prozent und schafft es damit nicht in die Top 5 der häufigsten Schädlinge.

Ratten und Mäuse liegen mit 5 Prozent leicht unterhalb des bundesweiten Durchschnitts – was vor allem bei Ratten für die Großstadt eher verwunderlich ist, jedoch im Vorjahr ebenfalls der Fall war. Mögliche Gründe hierfür könnte der geringe Eigentumsanteil sein – da sich in diesem Fall der Vermieter bzw. die Hausverwaltung um die Rattenbekämpfung kümmern muss. In Berlin lag die Wohneigentumsquote im Jahr 2022 bei 16 Prozent – was der niedrigste Anteil im gesamten Bundesgebiet ist (Quelle: Statistisches Bundesamt – Mikrozensus-Zusatzerhebung Wohnen 2022).

Hessen

Hessen mit seiner Landeshauptstadt Frankfurt ist im Vergleich zum Jahr 2023 näher an den bundesweiten Durchschnitt angeglichen. Während im Vorjahr Wespen und Bettwanzen mit 24 Prozent noch gleichauf waren, lagen die Wespen in 2024 bei 31 Prozent und Bettwanzen bei 20 Prozent. 

Gefolgt waren die beiden Schädlinge von Schaben. Wie im benachbarten Bundesland Baden-Württemberg ist auch in Hessen der Anteil mit 9 Prozent leicht überdurchschnittlich hoch und weist einen Anstieg vom Vorjahr auf.

Eine weitere Besonderheit: Wie in Berlin machten auch hier Kleider- und Lebensmittelmotten einen relevanten Teil der Anfragen aus und weisen fast eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr auf. Damit fallen Motten auch in Hessen in die Top 5 der häufigsten Schädlinge für Kammerjäger-Anfragen –  gleichauf mit Mäusen und sogar noch vor Ratten, welche mit 8 Prozent etwas unterhalb des bundesweiten Durchschnitts vertreten sind.

Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen liegt mit seinem Anteil von Wespen- und Bettwanzenanfragen sehr nach am bundesweiten Durchschnitt. Bei der restlichen Verteilung sind jedoch starke Unterschiede zu erkennen. Ratten sind mit 11 Prozent genauso stark vertreten wie Bettwanzen und liegen damit deutlich oberhalb des Anteils für Gesamtdeutschland. Gegenüber des Vorjahrs ist ein leichter Anstieg zu erkennen – doch auch 2023 war der Anteil der Rattenanfragen bereits überdurchschnittlich hoch. Ein Grund hierfür könnte die hohe Populationsdichte und die damit einhergehenden positive Lebensbedingungen für Ratten sein.

Mäuse hingegen waren im Vorjahr etwas stärker vertreten, haben jedoch leicht abgenommen und sich dem bundesweiten Durchschnitt genähert. Auffällig ist dafür jedoch der Anteil an Anfragen für Papier- und Silberfischchen. Lag dieser 2023 noch bei 5 Prozent, stieg er 2024 auf 9 Prozent und steht damit noch vor den Mäusen. Bundesweit hat der Anteil ebenfalls zugenommen, jedoch nur von 5 auf 7 Prozent. Ähnlich wie Motten sind Silber- und Papierfischchen bei Betroffenen oft kein Grund für einen Anruf beim Kammerjäger. In vielen Fällen nutzen Betroffene Hausmittel und frei verkäufliche Produkte oder arrangieren sich mit den Insekten, sofern sie nicht überhandnehmen oder großen Schafen anrichten. Silberfische sind vor allem in Neubauten zu finden, während Papierfischchen vom zunehmenden Internethandel profitieren. Sie ernähren sich unter anderem von Papier und verbreiten sich viel über Paketlager und -lieferungen.

Rheinland-Pfalz

Rheinland Pfalz ähnelt in der Vertreilung stark seinem Nachbarland Baden-Württemberg. Auch hier sind Wespenanfragen etwas spärker vertreten, während die Nachfrage zu Bettwanzen niedriger lag. Bei Letzteren ist der Wert im Vergleich zum Vorjahr merklich gesunken. Kakerlaken und Ratten waren dafür mit jeweils 9 Prozent recht häufig vertreten – hier lagen die Werte etwas höher als im bundesweiten Durchschnitt.

Auffällig ist auch der Rückgang der Mäuse-Anfragen. Zwar. liegen sie immer noch leicht überhalb des Niveaus für Gesamtdeutschland, jedoch liegen sie 3 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahrs.

Außerdem interessant: Im Gegensatz zu Baden-Württemberg, lag der Anteil zu Anfragen nach Ameisenbekämpfung im Durchschnitt und zeigte auch keine Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Hier wird es spannend sein, wie es sich in 2025 verhält, da neue Ameisenarten, wie die Tapinoma Magnum, sich auch in Rheinland-Pfalz stärker ausbreiten könnten.

Woher kommen die regionalen Unterschiede?

Jedes Tier hat seine Vorlieben und unterschiedliche positive Lebensbedingungen. Innerhalb von Deutschland gibt es hier relevante Unterschiede – Temperatur, Feuchtigkeit, Populationsdichte und andere Faktoren spielen eine Rolle. Wespen beispielsweise haben genaue Vorstellungen für den Ort ihres Nestbaus. Sie bevorzugen wettergeschützte Plätze, an denen sie nicht gestört werden. Gerade ländlichere Gegenden sind deshalb beliebt, da es dort viele Nistplätze gibt, jedoch auch Nahrungsquellen in der Regel nicht weit entfernt. Beliebt sind beispielsweise Gartenhäuschen, Dachböden oder sogar Hauswände und Rollladenkästen. 

Bettwanzen hingegen mögen es belebt – denn schließlich benötigen Sie Nahrung. Deshalb kommen sie besonders häufig an Orten mit hohem Personenverkehr und Reisetätigkeit vor. Die gefürchteten Parasiten sind wahre Weltenbummler und finden sich nicht selten in Unterkünften, sowie Transportmitteln, von wo aus sie unbemerkt im Gepäck weiter transportiert werden – in die nächste Unterkunft, das nächste Transportmittel oder in das eigene Zuhause.

Auch Ratten halten sich gern in der Nähe der Menschen auf. Sie sind Kulturfolger und haben sich an die Lebensbedingungen in dicht besiedelten Gebieten angepasst. In Städten mit vielen Menschen und Restaurants – und damit auch viel Müll – finden sie immer ein ausreichendes Nahrungsangebot. Den Kanalratten dienen unterirdische Abwasserkanäle als idealer Lebensraum, was sie zu einem häufigen Anblick in Regionen mit vielen Gewässern und Häfen macht.

Mäuse und Kakerlaken mögen es ebenfalls, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten – sei es in dicht besiedelten Städten oder auf dem Land mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. An diesen Orten finden sie besonders viele Nahrungsquellen und Unterschlupfmöglichkeiten, die sie für ihr Überleben benötigen.

Kakerlaken mögen es gern warm und feucht. Sie tummeln sich gern in städtischen Ballungsgebieten, wo sie, wie Ratten, durch die zahlreichen Restaurants und Lebensmittelmärkte ideale Verstecke und Nahrungsquellen finden. Auch in Regionen, in denen viele lebensmittelverarbeitende Betriebe ansässig sind, können Kakerlaken häufiger vorkommen. Inzwischen sind Kakerlaken in Deutschland in den Sommermonaten auch auf den Straßen zu finden – so breiten sie sich auch in Haushalten aus, da sie sich in den kälteren Monaten dann nach drinnen zurückziehen. Zudem verstecken sie sich häufig in Elektrogeräten und werden so auch über Gebrauchtwarenkäufe verbreitet.

Über SchädlingsHero

SchädlingsHero ist eine Vermittlungsplattform für Kammerjägerdienste. Um Endverbrauchern und Unternehmen qualifizierte Fachkräfte bei einem Schädlingsbefall zu vermitteln, arbeiten wir mit geprüften Schädlingsbekämpfungsunternehmen unterschiedlichster Größen deutschlandweit zusammen. 

Unsere Mission: In einem Markt mit wenig Transparenz und viel Unsicherheit möchten wir Betroffenen helfen, die vor einem Schädlingsproblem stehen und nicht weiter wissen. Deshalb verknüpfen wir seriöse und qualifizierte Schädlingsbekämpfer mit Kunden deutschlandweit und sorgen für einen fairen, transparenten und schnellen Zugang zu professionellen Fachleuten.

Über den Report

Die Daten dieser Auswertung basieren auf ca. 17.000 Anfragen für Schädlingsbekämpfungen, die im Jahr 2023 und 2024 über unsere Plattform eingegangen sind. Die Preisdaten basieren dabei auf den Aufträgen, die über unsere Plattform eingegangen sind, an unsere Partner vermittelt und von ihnen abgeschlossen wurden. Um realistische Werte zu vermitteln, wurden Aufträge, bei denen lediglich eine Inspektion angefallen ist, sowie Aufträge weit außerhalb der gängigen Auftragswerte in den Preisberechnungen nicht berücksichtigt.

Weitere Veröffentlichungen