Bettwanzen

Die Bettwanze (Cimex lectularius) ist ein Parasit, der sich von vorzüglich menschlichem Blut ernährt. Verbreitet sind Bettwanzen vor allem dort, wo viel Menschenverkehr herrscht.

Größe
10 - 17 mm
Farbe
Rostbraun
Gewicht
2 - 5 mg
Dringlichkeit
Hoch

Bettwanzen im Überblick

Haben Sie juckende Pusteln am Körper und waren eventuell im Urlaub oder haben sich einen gebrauchten Gegenstand zugelegt? Dann könnte es sein, dass Sie Bettwanzen bei sich zu Hause eingeschleppt haben. Im Gegensatz zu gängigen Vorurteilen hat dies jedoch absolut nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern mit Kontakt eines kontaminierten Umfelds oder Gegenstands.

Wissenswertes über Bettwanzen

Arten und Unterscheidbarkeit

Klasse
Insekten
Verbreitung
Weltweit
Besondere Merkmale
Nachtaktiv

Die Bettwanze (Cimex lectularius), auch Hauswanze genannt, gehört zur Familie der Plattwanzen (Cimicidae). Zur Gattung der Cimex zählen neben der Bettwanze noch 15 weitere Arten. Alle Arten der Gattung ernähren sich von Warmblütern, wobei nur eine weitere Art, die hauptsächlich in den Tropen vorkommt, menschliches Blut bevorzugt. Die Mehrheit der anderen Arten ernährt sich vor allem von Fledermäusen.

Die Bettwanze ist etwa 4,5–8,5 mm groß, mit rostbrauner Färbung. Ist die letzte Nahrungsaufnahme eine Weile her, ist der Panzer eher durchsichtig, während er nach dem Blutsaugen um einiges dunkler ist. Von der Form her ist die Wanze oval und stark abgeplattet.

Verwechslung mit anderen beißenden oder stechenden Insekten

Bei einem nicht stark ausgebreiteten Befall ist es oft schwierig, die Tiere zu Gesicht zu bekommen, da sie nachtaktiv sind. Daher sind oft die Bissstellen das einzige Indiz. Gerade in den Sommermonaten können diese jedoch auch auf andere Insekten, wie Stechmücken, zurückzuführen sein.

Leider lässt sich eine sichere Bestimmung nur durch die Biss- oder Einstichstellen nicht vornehmen. In der Regel lässt sich jedoch sagen, dass Bettwanzenbisse oft als Gruppen oder Reihen angeordnet sind, da die Parasiten mehrmals an der gleichen Stelle zubeißen. Außerdem bevorzugen Sie Teile des Körpers, die nicht von Kleidung bedeckt sind, wie beispielsweise der Torso-Bereich.

Lebensweise und -zyklus

Ernährungstyp
Blutsauger
Lebensdauer
Ca. 6 Monate
Natürliche Feinde
Staubwanzen, Kakerlaken, Pharaoameisen

Bettwanzen nisten sich in der Regel immer in der Nähe des Menschen oder anderen Warmblütern ein – vor allem nahe der Schlafstätten, die sie nachts aufsuchen, um sich zu nähren. Sie sind also bevorzugt am Bettgestell, Lattenrost, an der Matratze oder umliegenden Gegenständen zu finden. Je stärker der Befall, desto mehr breiten sie sich aus und sind auch hinter Fußleisten, Lichtschaltern, Steckdosen, Bilderrahmen oder anderen Dekorationsartikeln zu finden.

Die weiblichen Bettwanzen legen ihre Eier – täglich zwischen etwa 10 und 50 Stück – in ihren Verstecken ab. Bis sich die Eier zu ausgewachsenen Bettwanzen entwickeln, müssen sie fünf Juvenilstadien durchlaufen, was insgesamt etwa acht Wochen dauert. Zwischen jedem der Stadien müssen die jungen Bettwanzen Blut saugen, um sich weiterzuentwickeln. Eine ausgewachsene Bettwanze kann jedoch auch bis zu drei Monate ohne Nahrung überleben.

Gefahren durch einen Bettwanzenbefall

In der Regel geht von einem Bettwanzenbefall keine direkte Gefahr aus. Bislang gab es keine bestätigten Fälle von Krankheitsübertragungen. Die Bisse der Blutsauger rufen jedoch bei den meisten Menschen einen starken und lang anhaltenden Juckreiz aus. Auch können sich Bläschen und Pusteln bilden oder sogar eine allergische Reaktion auftreten.

Zudem kann der Befall eine starke psychische Belastung darstellen, da sich Betroffene in ihrem Zuhause nicht mehr wohlfühlen. Es kann zu Albträumen, Überwachsamkeit und Angstzuständen kommen. Zusätzlich kann ein ausgeprägtes Schamgefühl auch zu sozialer Isolation der Betroffenen führen.

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Bekämpfung von Bettwanzen

Für die Bekämpfung von Bettwanzen ist ein Profi gefragt. Mit Hausmitteln und Selbstversuchen lässt sich gegen die Blutsauger leider nicht viel ausrichten. Im ersten Schritt muss immer der Nachweis erfolgen, dass es sich tatsächlich um Bettwanzen handelt und keine anderen Insekten. Für die Bekämpfung gibt es dann drei Methoden: die chemische Bekämpfung, die Bekämpfung mit Pudern und Stäuben und die Bekämpfung mit Wärme.

Inspektion vor der Bettwanzenbekämpfung


Bei der Bekämpfung mit Chemikalien verwenden Kammerjäger sowohl Nebelautomaten als auch gezieltes Bespritzen der Verstecke. Hier sind in der Regel zwei bis drei Besuche notwendig, da die Eier die chemische Behandlung oft überleben. Oft werden zusätzlich auch Stäube oder Puder angewendet. Diese sind nicht giftig, zerstören jedoch die Schutzschicht des Panzers und führen so zur Austrocknung der Tiere. Bei der Wärme-Methode werden die Räumlichkeiten über mehrere Stunden auf ca. 70 Grad erhitzt, um alle Bettwanzen und ihre Eier auf einmal abzutöten.

Begleitende Maßnahmen zur Bekämpfung

Betroffene können zur Minimierung der Ausbreitung von Bettwanzen einige begleitende Maßnahmen ergreifen. So können Sie Ihre Bettwäsche und andere betroffene Textilien bei 60 Grad waschen, da ab dieser Temperatur sowohl ausgewachsene Tiere als auch die Eier abgetötet werden. Das Gleiche hilft für jegliche Reisekleidung, falls Sie in letzter Zeit unterwegs waren. Zudem können Sie kleinere Gegenstände, wie Bücher oder Dekorationsartikeln luftdicht in Plastiktüten verschließen und über mehrere Tage in den Gefrierschrank legen, um potenzielle Bettwanzen zu töten.

Wichtig ist, dass sie keine Gegenstände aus den Zimmern entfernen oder zwischen den Zimmern hin und her schieben, da sich so die Wanzen noch weiter ausbreiten können. Auch auf den Balkon oder in den Garten sollten Sie keine Möbel stellen, da die Tiere so auch in andere Haushalte gelangen können.

Unsere Ratgeber zu Bettwanzen