Weltweit gibt es etwa 16.000 dokumentierte Ameisenarten. Davon sind 110 in Deutschland heimisch. Trotz ihrer geringen Größe kann eine Ameise etwa das 100-fache ihres eigenen Körpergewichtes stemmen.
Ameisen sind in Deutschland keine Seltenheit. Während sie sich hauptsächlich in Wäldern und auf Wiesen ausbreiten, können einige der Arten sich auch in Häuser und Wohnungen einnisten und dort unter Umständen sowohl ein gesundheitliches Risiko darstellen als auch wirtschaftlichen Schaden verursachen. Sollten sich Ameisen bei Ihnen eingeschlichen haben, sollten Sie also schnell handeln.
Haben Sie Ameisen bei sich im Haus oder in der Wohnung bemerkt, so handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine von fünf der folgenden Arten.
Die schwarze Wegameise (Lasius niger), oder schwarzgraue Wegameise, ist eine staatenbildende Ameisenart. Pro Kolonie gibt es eine Königin. Die Arbeiterinnen gehen gern auch in Innenräumen auf Nahrungssuche, in die sie häufig durch kleine Ritzen und Spalten gelangen. Dabei bilden sie offene und gut sichtbare Ameisenstraßen und werden vor allem von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln angezogen.
Über einen kurzen Zeitraum sind auch fliegende schwarze Wegameisen unterwegs. Bei ihnen handelt es sich entweder um männliche Ameisen oder um Jungköniginnen, wobei keine der beiden auf Nahrungssuche sind, sich aber dennoch in Innenräume verirren können.
Die braune Wegameise (Lasius brunneus), auch als braune Holzameise bekannt, ist ebenfalls eine staatenbildende Ameisenart. Im Gegensatz zu den schwarzen Wegameisen kann eine Kolonie allerdings auch mehrere Königinnen haben. Zudem sind sie unter Umständen schwieriger zu erkennen, da sie sich „unsichtbar“ bewegen und keine Ameisenstraßen bilden.
Die braunen Holzameisen sind im Innenraum nicht nur auf Nahrungssuche, sondern bauen ihr Nest auch gern, wie der Name sagt, in verbautem Holz oder Wärmedämmplatten.
Die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) bevorzugt eine warme und trockene Umgebung. In der Natur nistet sie sich vor allem unter Steinen, in Felsspalten und Hohlräumen sowie in morschem Holz ein. Jedoch können auch Gemäuer aus Stein und Beton sowie morsche, aber auch intakte Holzteile als Nistplatz dienen. Zudem können sich die Tiere auch in Zwischendecken ansiedeln, wo sie ihre Nester in Dämmplatten aus Styropor und ähnlichen Stoffen bauen.
Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) ist die kleinste der drei Ameisenarten, welche sich bevorzugt von proteinhaltiger Nahrung ernährt. Ihre Kolonie hat mehrere Königinnen, wobei die Besonderheit ist, dass die große Kolonie sich in Gefahrensituationen in viele kleine Kolonien aufteilen kann.
In der Regel gelangen Pharaoameisen, anders als die Weg- und Rossameisen, nicht von außen in die Innenräume, sondern werden eingeschleppt. Ihre Nester bauen sie anschließend gut versteckt, vorzugsweise an warmen Orten, wodurch sie nur schwer zu finden sind. Selbst die Ameisenstraßen bemerkt man häufig erst, wenn das Volk bereits sehr groß ist.
Die Rossameise ist die größte der fünf Ameisenarten und auch die größte in Deutschland heimische Ameisenart. Die Braunschwarze Rossameise (Camponotus ligniperdus) bevorzugt eine eher warme und trockene Umgebung; die Schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus), auch Holzameise genannt, hingegen siedelt sich bevorzugt feuchtere und kühlere Gebiete. Sie legt hier ihre Nester gewöhnlich in lebenden Bäumen an, kann jedoch auch im Gebälk von Häusern angetroffen werden, vor allem wenn es sich um Kiefer- und Fichtenholz handelt.
Wie beschrieben leben alle fünf der genannten Ameisenarten in Kolonien, die von einer oder mehreren Königinnen geführt werden. Eine Kolonie besteht neben den Königinnen aus Arbeiterinnen, Männchen und später auch Jungköniginnen. Sowohl die Männchen als auch die Jungköniginnen haben Flügel und fliegen teilweise im Sommer zur Paarung aus. Ist eine Jungkönigin befruchtet, wirft sie jedoch ihre Flügel ab.
Die Lebensdauer der Ameisen unterscheidet sich stark, beispielsweise:
Die Weg- und Rossameisen sind vor allem Materialschädlinge. Davon sind vor allem Holz und Dämmmaterialien betroffen. Bei starkem Befall können Bauteile in ihrer Tragfähigkeit beeinträchtigt sein – ein Befall ist also ein sehr ernst zu nehmender Zustand.
Die Gefahr von Pharaoameisen hingegen ist vor allem gesundheitlicher Natur. Vor allem in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern stellen sie wegen Keimübertragung und -verbreitung ein ernstzunehmendes Risiko für Patienten dar. Auch die Beschädigung elektrischer Geräte ist keine Seltenheit, da die Tiere in kleinste Spalten vordringen und Kurzschlüsse verursachen können.
Im Lebensmittelhandel, aber auch in Privathaushalten, können alle Arten – vorwiegend jedoch Pharaoameisen – außerdem betroffene Lebensmittel verunreinigen und beschädigen.
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