Die Bezeichnung Schabe, auch Kakerlake und Küchenschabe, wird für eine Reihe verschiedener Schaben-Arten verwendet. Sie gelten als Vorratsschädlinge.
Im Gegensatz zu gängigen Vorurteilen hat ein Schabenbefall absolut nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Die Tiere kommen nicht von draußen, sondern werden durch befallene Vorräte oder Gegenstände eingeschleppt und breiten sich dann aus. Da die Vorratsschädlinge nachtaktiv sind, sind sie jedoch oft nur schwer zu bemerken oder werden erst dann gesichtet, wenn der Befall bereits so fortgeschritten ist, dass die Tiere sich auch außerhalb der Dunkelheit aus ihren Verstecken bewegen.
Die Ordnung der Schaben (Blattodea) umfasst etwa 4600 Arten, welche vor allem in den Tropen und Subtropen heimisch sind. Mittlerweile gibt es jedoch auch in Deutschland einige eingeschleppte Arten, von denen die häufigsten die Deutsche Schabe, die Orientalische Schabe und die Amerikanische Schabe sind. Am häufigsten treten jedoch die Deutschen und Orientalischen Schaben auf.
Alle drei Arten haben einige Gemeinsamkeiten, weisen jedoch auch starke Unterschiede in ihrem Aussehen und Verhalten auf. Gemeinsam haben alle Arten, dass sie vorzugsweise nachtaktiv sind. Außerdem sind sie sehr flink und können sich mit einer Geschwindigkeit von über 5 km/h bewegen. Ihre Verstecke befinden sich meist in kleinen Ritzen oder Spalten; bevorzugt an warmen und feuchten Orten.
Die Deutsche Schabe (Blattella germanica) ist mit 10–14 mm die kleinste der drei Schabenarten. Ihr Erkennungsmerkmal sind 2 dunkle Längsstreifen auf dem Halsschild. Der Rest ihres Körpers ist hell- bis dunkelbraun gefärbt, wobei die Männchen in der Regel etwas kleiner und dunkler sind als die Weibchen.
Während die Weibchen der Deutschen Schabe meist nur stark verkümmerte Flügelansätze haben, können Männchen vollständig ausgeprägte Flügel aufweisen – jedoch besitzen Sie dennoch keine Flugfähigkeit. Die Flügel können höchstens zu einem kurzen Gleitflug genutzt werden.
In Innenbereiche gelangt die Deutsche Schabe vor allem über Verpackungen von Lebensmitteln und befallenen Elektrogeräten – vor allem Küchengeräte, wie Kühlschränke, Geschirrspüler oder Mikrowellen, aber auch beispielsweise Fernseher. Eine andere Möglichkeit ist die Überwanderung durch einen befallenen Ort in der Nähe (Gaststätte, Nachbarn etc.). Im Außenbereich kann die Deutsche Schabe nur unter sehr günstigen Bedingungen an warmen und feuchten Orten überleben.
Mit 35 bis 40 mm ist die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana) die größte der drei Schabenarten. Ihr Körper ist rotbraun gefärbt. Zudem hat sie vergleichsweise lange Fühler und einen großen, leicht andersfarbigen Halsschild. Während auch bei dieser Art die Weibchen nur verkürzte Flügel haben, sind die Männchen mit ihren vollständig ausgebildeten Flügeln flugfähig. Dennoch bewegt sie sich überwiegend laufend fort.
Die Amerikanische Schabe ist vor allem in Häfen anzutreffen, wo sie über Container und andere Schiffsladungen transportiert und eingeschleppt wird. So gelangt sie dann auch zum Endkunden der transportierten Ware. Aus diesem Grund kommt auch diese Schabenart überwiegend in industriellen und landwirtschaftlichen Betrieben vor und befällt private Haushalte eher weniger.
Die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) ist auch als Gemeine Küchenschabe bekannt und ist mit 22 bis 30 mm etwas größer als die Deutsche Schabe. Sie hat keine Zeichnung auf ihrem Rückenschild und ist eher dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt. Auch bei dieser Art lassen sich Männchen und Weibchen anhand der Flügel unterscheiden: Das Weibchen mit lediglich zurückgebildeten Rudimenten, das Männchen mit vollständig ausgeprägten Flügeln, welche jedoch ebenfalls höchstens für einen kurzen Gleitflug genutzt werden können.
Die Orientalische Schabe ist etwas robuster und bevorzugt warmgemäßigtes Klima. Sie kann sogar leichte Fröste überleben, stirbt jedoch bei Minusgraden. In Deutschland kommt sie daher auch nur über befallenes Essen oder Gegenstände in menschliche Behausungen – in Südeuropa kann sie aber auch im Freien anzutreffen sein. Vermehrt findet man die Orientalische Schabe in industriellen und landwirtschaftlichen Betrieben. In Privathaushalten kommt sie deutlich seltener vor als die Deutsche Schabe.
Mit einer Größe von 9–14 mm ähnelt die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris)der Deutschen Schabe am meisten. Ihre Färbung ist jedoch hellbraun und sowohl der Halsschild als auch ihr Körper am Rand durchscheinend. Am einfachsten zu unterscheiden sind die Waldschaben von den Vorratsschädlingen, jedoch zum einen, da sie tagaktiv sind und zum anderen, da sie sehr gut fliegen können. Sehen Sie also einen kakerlaken-ähnlichen Käfer tagsüber umherfliegen, so handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Waldschabe, um die Sie sich keine Sorgen machen müssen.
Denn im Gegensatz zu Arten der Blattella und Periplaneta, sind die Waldschaben (Ectobius) keine Schädlinge. Am häufigsten kommt in Deutschland die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) vor. Sie ernährt sich von Pflanzenmaterial und befällt keine Vorräte. Da sie hauptsächlich in Wäldern lebt, aber von künstlichen Lichtquellen angezogen wird, kann sie sich auch in Haushalte verirren. Dort kann sie dann schnell mit Küchenschaben verwechselt werden.
Da Schaben nur in dauerhaft warmen Umgebungen überleben können, sind beheizte Häuser ein idealer Lebensraum für sie. Außerdem gibt es in den meisten privaten Haushalten als auch Betrieben genug Nahrungsquellen, die ihr Überleben sichern. Die Vorratsschädlinge sind nachtaktiv und ernähren sich von unterschiedlichen Stoffen tierischer und pflanzlicher Herkunft – darunter auch Leder, Papier und andere Textilien. Bevorzugt werden aber Nahrungsvorräte für Mensch und Tier.
Schaben legen ihre Eier in Eipakete, sogenannte Ootheken, worin sich etwa 20 - 50 Eier befinden. Die weibliche Schabe trägt das Eipaket je nach Art unterschiedlich lange mit sich am Körper. Die Entwicklung von Larve zu ausgewachsenem Tier erfolgt über mehrere Stadien und dauert bei den meisten Arten mehrere Wochen bis Monate – unter ungünstigen Bedingungen auch bis zu zwei Jahren.
Kakerlaken kontaminieren Lebensmittel mit Ihrem Kot und anderen Ausscheidungen, wodurch die Lebensmittel ungenießbar werden und nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Nach § 2 des deutschen Infektionsschutzgesetzes sind Küchenschaben als Gesundheitsschädlinge definiert, da sie Keime (z. B. Milzbrand, Salmonellose und Tuberkulose) übertragen können, die sowohl Menschen als auch Haus- und Nutztiere infizieren können. Zudem können sie sowohl als Zwischenwirt für Würmer verschiedener Art dienen, als auch Schimmelpilzsporen übertragen. In Mitteleuropa ist die Krankheitsübertragung auf Menschen und Tiere eher selten, jedoch nicht ausgeschlossen.
Zudem sind Küchenschaben auch als Materialschädlinge einzustufen. Zum einen, da sie Fraßschäden an Papier, Leder und anderen Textilien anrichten kann, zum anderen kann sie Schäden an elektrischen Geräten und Anlagen verursachen, wenn sie sich dort einnistet.
Wir informieren Sie, mit welchen Kosten Sie bei einer professionellen Bekämpfung rechnen können, wie unser Prozess aussieht, und wie wir sicherstellen, dass sich der beste Kammerjäger aus Ihrer Nähe um Ihr Schädlingsproblem kümmert.
Die Bekämpfung von Küchenschaben erfolgt in der Regel mit einer Kombination verschiedener Bekämpfungsmethoden.
Die Bekämpfung selbst dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate. Die Köder müssen regelmäßig erneuert und auch Sprühvorgänge wiederholt werden, da die Eipakete der Schaben resistent gegen die Chemikalien und Stäube sind. In der Regel sind bei einem Befall insgesamt zwei bis vier Besuche des Kammerjägers notwendig – je nach Ausmaß des Befalls. Dabei können Sie mit Gesamtkosten von etwa 160 € bis 440 € rechnen, inklusive Anfahrten und Köder bzw. anderer Bekämpfungsmaterialien.
Als Hausmittel haben vor allem die ätherischen Öle von Eukalyptus und Pfefferminz – besonders in Kombination – eine abwehrende Wirkung und können unter Umständen ebenfalls eingesetzt werden. Am effektivsten ist hier jedoch eine Begasung, was in der eigenständigen Umsetzung wiederum schwierig ist.
Klebefallen mit Lockstoffen dienen dazu, den Befall einzuschätzen und die Wirksamkeit bzw. den Fortschritt der Bekämpfung beobachten zu können. Sie werden nahe beliebter Verstecke der Kakerlaken angebracht.
Um es den Schaben so schwer wie möglich zu machen und einem erneuten Schabenbefall vorzubeugen, sollten alle Spalten, Ritzen und Löcher, die als Verstecke und Schlupfwinkel oder Eingang dienen können, dicht verschlossen werden. Zudem sollte, wenn möglich, jegliche Konkurrenznahrung entfernt werden, damit die Schaben die Giftköder zu sich nehmen.