Ratten mit Gift töten
Rattengift ist mit Sicherheit die effektivste und schnellste Lösung, um Ratten loszuwerden. Das ist allerdings kein traditionelles Hausmittel gegen Ratten und kann insbesondere für Kinder und Haustiere ein großes Risiko darstellen. Sie könnten das Gift versehentlich verschlucken, was unter Umständen zu lebensbedrohlichen Schäden führt. Selbst für Erwachsene ist Rattengift nicht ungefährlich, da die Toxine über die Haut aufgenommen werden. Aus diesem Grund ist Rattengift für professionelle Hände bestimmt und darf nur von fachkundigen Kammerjägern angewandt werden.
Darüber hinaus ist Rattengift auch aus weiteren Gründen nicht für die private Verwendung geeignet:
- Keine nachgewiesene Wirkung: Im Handel gibt es durchaus frei verkäufliches Rattengift mit niedriger Dosierung. Daher ist das Rattengift, wenn überhaupt, nur bei vereinzelten Tieren in geschlossenen Räumlichkeiten effektiv, wenn diese keinen Zugang zu anderem Futter neben den Giftködern haben. Sobald es sich um einen großes Befall handelt oder die Ratten Zugang nach draußen und anderen Futterquellen haben, ist eine Beköderung mit frei verkäuflichen Mitteln in der Regel vergeblich und hat lediglich zur Folge, dass die Ratten noch mehr Zeit haben, sich zu vermehren.
- Verwechslung mit Mäusen: Könnten Sie auf Anhieb eine Maus von einer Ratte unterscheiden? Wahrscheinlich nicht. Obwohl es den meisten Menschen so geht, müssen Sie das dennoch, wenn Sie Ratten vertreiben möchten. Mäuse dürfen nämlich nicht mit allen Giftarten getötet werden.
- Gefährdung anderer Tiere: Das Rattengift stellt nicht nur eine Gefahr für Ihre Haustiere dar. Auch andere Tiere wie Raubvögel oder frei laufende Hunde und Katzen, die Ratten fressen, könnten Sie damit vergiften. Daher wird empfohlen, die getöteten Ratten zu verbrennen, um mehr Vergiftungen zu vermeiden.
Achtung: Ratten vertreiben durch Anzünden ist eine veraltete Methode, von der Sie unbedingt absehen sollten. Angeblich sollen die Schreie des Tieres weitere Ratten abschrecken. Das ist jedoch nicht bewiesen und zudem strafbar. Gemäß § 4 des Tierschutzgesetzes dürfen Wirbeltiere nur dann getötet werden, wenn dabei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Gleiches gilt für Klebefallen, die ebenso aus Tierschutzgründen verboten sind. Bleibt eine Ratte an einem Streifen kleben, stirbt sie einen sehr langsamen und qualvollen Tod.
Ratten bekämpfen ohne Gift
Doch was tun gegen Ratten, wenn das beste Mittel nicht für den privaten Gebrauch zugelassen ist? Es gibt zahlreiche Hausmittel gegen Ratten, die ohne Gift auskommen und Abhilfe schaffen sollen.
Ultraschall gegen Ratten
Im Netz wird Ultraschall gegen Ratten von vielen Herstellern als ultimative Lösung, um Ratten abzuschrecken, angepriesen. Die hohen Schallfrequenzen und elektromagnetischen Felder seien für die Tiere derart unausstehlich, dass sie den Ort freiwillig verlassen. Diese Geräte bekommen Sie schon ab 20 Euro, was angesichts des gewünschten Effekts erschwinglich ist. Die Wirkung von Ultraschall gegen Ratten konnte bislang allerdings nicht nachgewiesen werden und kann auch für andere Tiere eine Belastung darstellen.
Ratten mit CO₂ töten
Bevor Sie die Schadnager mit CO₂ töten können, müssen Sie zunächst die Ratten fangen. Gelingt Ihnen das, ist das eine effektive Methode, um Ratten loszuwerden. Gaspatronen gegen Ratten einzusetzen ist aber einfacher gesagt als getan. Ratten sind sehr intelligente und scheue Tiere und lassen sich nicht leicht einfangen. Dazu kommt, dass sie nachtaktiv sind und sich erst nach Einbruch der Dunkelheit frei bewegen. Ratten haben zudem zahlreiche und schwer auffindbare Verstecke wie auf dem Dachboden, im Keller oder in Erdbauten.
Ratten bekämpfen mit Gips
Bei einzelnen Ratten wird geraten, etwas Gips in Nahrungsmittel, die Ratten gerne fressen, zu mischen. Nach einigen Tagen treten Bauchschmerzen ein, die schließlich die Ratten vertreiben sollen. Das Problem hier ist, dass zu große Gipsmengen tödlich für Ratten sind – ehe sie qualvoll sterben, leiden sie tagelang unter starken Verdauungsschmerzen. Ratten mit Gips zu töten, ist aus einem weiteren Grund keine gute Idee: Die ausgelegte Nahrung kann andere Tiere anziehen und die Rattenplage verschlimmern.
Angeblich hilft auch Backpulver bei Ratten und ruft Beschwerden bei den Tieren hervor. Auch bei diesem Hausmittel gegen Ratten gibt es bislang keinen Nachweis für seine Wirkung. Stattdessen sollen Ratten Backpulver lediglich ignorieren.
Rattenfallen
Fallen für Ratten unterscheiden sich in Lebendfallen und Totfallen. Bei Lebendfallen für Ratten werden die Tiere, wie es der Begriff impliziert, lebendig gefangen. Dafür kommen meist spezielle Köderboxen für Ratten zum Einsatz. Sie schließen sich durch einen Klappmechanismus, sobald sie eine Ratte betritt. Anschließend sollte die Ratte weit entfernt vom Grundstück freigelassen werden. Als Rattenköder eignen sich Wurst und Käse oder süße Nahrungsmittel wie Erdnussbutter, Schokolade oder Nuss-Nougat-Creme. Eine Lebendfalle finden Sie beispielsweise hier im Online-Shop unserer Partners Futura.
Zu den Totfallen gehören beispielsweise elektronische Rattenvertreiber. Hersteller werben damit, dass Ratten innerhalb weniger Sekunden schmerzfrei sterben. Es ist hingegen strittig, ob es tatsächlich nicht schmerzhaft ist, wenn Sie Ratten mit Strom töten.
Bei Rattenfallen wie Ködern und Totfallen kann ebenfalls der Gewöhnungseffekt eintreten. Ratten meiden sie, wenn sie ihre Artgenossen darin verenden oder gefangen sehen. Schon nach kurzer Zeit werden die raffinierten Tiere wahrscheinlich nicht mehr auf die Fallen anspringen. Möchten Sie einzelne Ratten vertreiben, können elektronische Rattenvertreiber oder Rattenfallen mit Ködern hilfreich sein. Als Laie wissen Sie jedoch nicht, wie viele Ratten sich tatsächlich bereits in Ihrem Haus und Garten verbreitet haben – und um eine ganze Gruppe an Ratten zu verscheuchen, wird jegliche Art von Fallen wirkungslos bleiben.
Dornengitter gegen Ratten
Ratten abschrecken, funktioniere auch mit Abwehrpaneelen. Legen Sie dafür Dornengitter oder Edelstahlwolle gegen Ratten rund um die betroffenen Bereiche wie das Beet oder den Gartenzaun aus. Das Ziel ist, Ratten davor abzuschrecken, ins Haus oder in den Garten zu dringen. Speziell mit Edelstahlwolle lassen sich außerdem potenzielle Rattenlöcher schließen. Dornengitter gegen Ratten sind allerdings keine Garantie dafür, dass die Tiere keinen anderen Weg auf Ihr Grundstück finden. Gerne verschaffen sie sich Zugang durch undichte Stellen oder Rohrbrüche. Kommen sie aus der Kanalisation oder durch andere kleine Öffnungen, nützen auch Dornengitter nicht dabei, die Ratten zu vergrämen.
Tipp: In einem weiteren Artikel haben wir hilfreiche Tipps zur Rattenbekämpfung gesammelt. Hier erfahren Sie, welche professionellen Methoden Kammerjäger anwenden und wie Sie in erster Linie Ratten fernhalten können.
Gerüche, die Ratten nicht mögen
Alternativ gibt es spezielle Gerüche, die Ratten überhaupt nicht mögen. Diese Hausmittel töten Ratten nicht, sondern sollen sie von Ihrem Grundstück verjagen. Bei all den folgenden Lebensmitteln und Pflanzen gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit. Die Empfehlungen basieren lediglich auf einzelnen Erfahrungsberichten von Ratgeberportalen und Privatpersonen.
Ätherische Öle gegen Ratten
Ideal seien ätherische Öle wie Kamillen-, Minzen- oder Nelkenöl gegen Ratten. Auch Lavendel- oder Pfefferminzöl gegen Ratten soll hilfreich sein. Diese Öle haben einen starken, abschreckenden Geruch, der Ratten verscheucht.
Essig gegen Ratten
Ein weiteres Hausmittel gegen Ratten ist Essig. Die Essenzen sind extrem penetrant für Ratten und bringen sie dazu, das Weite zu suchen. Um mit Essig gegen Ratten anzugehen, wird empfohlen, einen Lappen darin zu tränken und um die Laufwege und Bauten zu verteilen. Ähnliches gilt für Terpentin gegen Ratten. In das Harzgemisch tunken Sie ebenfalls einen Lappen und platzieren es in den Eingängen der Rattenbauten.
Gemeine Hundszunge gegen Ratten
Die gemeine Hundszunge ist eine Pflanze, die häufig in Deutschland und Österreich vorkommt. Die Tiere sollen auch diesen Geruch nicht ausstehen können, womit die gemeine Hundszunge gegen Ratten gut geeignet sein soll. Besonders wirksam sei das Ausquetschen und Verteilen der Stängel rund um die Verstecke der Ratten.
Eisenvitriol gegen Ratten
Eisenvitriol ist in Kalkanstrich enthalten und soll mit seinem Geruch Ratten fernhalten. Ratgebern zufolge müssen Sie dafür nur einen Behälter mit der Lösung im jeweiligen Raum aufstellen. Auch hier gibt es keine Belege dafür, dass Eisenvitriol gegen Ratten wirkt.
Calciumcarbid gegen Ratten
Für Ratten hat Calciumcarbid einen abstoßenden Geruch und eine brennende Wirkung in den Schleimhäuten. Tritt Calciumcarbid mit der Bodenfeuchte in Kontakt, entstehen reizende Gase. Allerdings ist der Einsatz im Privatbereich extrem gefährlich. Der Stoff ist hochexplosiv und verbreitet auch einen für Menschen unerträglichen Geruch.
Buttersäure gegen Ratten
Oft wird versucht, mit Buttersäure Ratten auszuräuchern. Buttersäure gegen Ratten ist jedoch nur bedingt förderlich. Auch hier besteht nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Tiere mit der Zeit an den Geruch gewöhnen und sich davon nicht mehr abschrecken lassen. Für Menschen kann der Umgang mit Buttersäure anders enden. Wird sie von der Haut aufgenommen, führt das zu schwerwiegenden Verätzungen der Haut, Augen und Schleimhäute. Der Spiegel berichtete im Oktober 2019 sogar über einen Gärtner aus Ostfriesland, der mithilfe von Buttersäure Mäuse vertreiben wollte. In Folge musste er aufgrund der giftigen Dämpfe ins Krankenhaus gebracht werden.