Herkunft und Lebensraum von Ratten
In Deutschland leben zwei Arten von Ratten: die Hausratte und die Wanderratte. Wanderratten kommen meist aus der Kanalisation, leben aber auch auf Müllkippen oder in Parkanlagen – überall dort, wo sie genügend Nahrung und Wasser finden. Als Allesfresser ernähren sie sich überwiegend von pflanzlichen Lebensmitteln, gelegentlich aber auch von Aas. Hausratten kommen seltener vor und nisten sich gerne in warmen Bereichen wie dem Dachboden und den oberen Stockwerken eines Hauses ein. Wanderratten hingegen bauen sich ihre Nester im Außenbereich in Erdbauten.
Ratten können bis zu 120 Krankheitserregern übertragen, was für den Menschen und seine Haustiere gefährlich ist. Ins Haus gelangen sie durch undichte Stellen, offene Terrassentüren, Rohrbrüche oder andere Risse und Spalten. Die Öffnungen müssen dabei nicht größer als ein 2-Euro-Stück sein.
Sie vermehren sich außerdem sehr schnell. Haben sich die Ratten einmal eingelebt und ihren neuen Wohnraum geschaffen, wirft ein Weibchen laut Umweltbundesamt drei bis fünf Mal im Jahr etwa sechs Junge. Von einem Rattenpaar bis zu mehreren hundert Ratten ist daher manchmal nur eine Frage weniger Monate oder gar Wochen. Daher gilt es, den Befall schnell zu erkennen und die Ratten zu bekämpfen, ehe sich daraus eine Rattenplage entwickelt.
Rattenbefall erkennen
Haben die Nager ihren Weg ins Haus gefunden, verstecken sich Ratten in der Wohnung, auf dem Dachboden oder im Keller. Sogar Ratten in der Zwischendecke sind keine Seltenheit. In der Regel sind Ratten am Tag nicht sichtbar. Sie sind nachtaktive und scheue Tiere und gehen gerne nach der Dämmerung auf Nahrungssuche. Haben Sie dennoch Ratten am helllichten Tag im Garten gesehen? Das ist meistens ein Indiz dafür, dass sie sich bereits zu mehreren eingenistet haben.
Ratten im Garten oder Haus erkennen Sie an den folgenden Anzeichen:
- Rattenkot: Sehen Sie weichen und glänzenden Kot, ist der Rattenbefall gerade frisch. Kot von Wanderratten erkennen Sie daran, dass er 1 bis 2 cm lang und spindelförmig ist. Der von Hausratten ist genauso lang, aber dafür schmaler und bananenförmig. Finden Sie dazu noch Rattenkot in verschiedenen Größen, haben sich die Ratten bereits vermehrt. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Kammerjäger für Ratten unabdingbar. Müssen Sie Rattenkot selbst entfernen, machen Sie das unbedingt mit Mundschutz und Handschuhen, um eine Krankheitsübertragung zu vermeiden.
- Schmierspuren: Ratten in der Wohnung nutzen größtenteils immer wieder dieselben Laufwege, um Nahrung zu suchen. Durch ihr Körperfett und in Kombination mit Schmutz und Staub entstehen Schmierspuren.
- Nagespuren: Ratten zu bekämpfen ist außerdem wichtig, weil sie sämtliche Gegenstände annagen: neben Müllsäcken auch Elektrokabel, was zu Hausbränden führen kann. Die immer weiter wachsenden Schneidezähne hinterlassen parallel verlaufende Rillen.
- Geruch: Ratten machen sich durch einen starken Ammoniakgeruch bemerkbar, der besonders in geschlossenen Räumen beißend ist. Den Geruch scheiden die Tiere durch ihre Drüsen sowie ihren Kot und Urin aus.
- Laufspuren: Haben sich die Ratten auf dem Dachboden, im Keller oder in anderen staubigen Bereichen eingenistet, können Sie das anhand der Laufspuren erkennen. Ratten im Garten hinterlassen Laufspuren auf dem Gras oder in den Pflanzen. Durch ihre täglichen Routen stirbt das Gras an diesen Stellen ab.
- Nester und Bauten: Hausratten halten sich überwiegend im Dachboden auf und bauen ihre Nester aus alten Materialien. Wanderratten hingegen nisten sich in der Natur mit Erdbauten ein. Die zu finden, ist allerdings ziemlich schwierig.
- Löcher im Rasen: Der Grund für Löcher im Rasen können Ratten im Garten sein. Insbesondere Wanderratten verursachen im Garten Löcher und machen es sich in Erdbauten gemütlich.
Hinweis: Sehen Sie eine einzelne Ratte im Garten, ist das noch nicht meldepflichtig. Haben Sie aber den Verdacht, dass es mehrere sein könnten oder Sie finden Anzeichen im Haus und Garten, müssen Sie sich beim zuständigen Ordnungsamt melden. Dazu verpflichtet Sie das Infektionsschutzgesetz. In unserem Ratgeber zum Thema Rattenmeldepflicht erklären wir Ihnen genau, wie Sie sich verhalten müssen.
Professionelle Methoden zur Rattenbekämpfung
Was tun, wenn Ratten im Garten oder Haus ihr Unwesen treiben? Die effektive Lösung ist, einen professionellen Kammerjäger zu beauftragen. Mit langjähriger Expertise und bewährten Methoden wissen sie, wie man der Rattenplage ein Ende setzt. Lassen Sie erst einmal alles so, wie Sie es vorgefunden haben. So hat der Experte die Chance, es sich anzuschauen, die Rattenart zu identifizieren und das Ausmaß des Befalls einzuschätzen. Genauere Informationen zu Preisen einer professionellen Bekämpfung und mehr erhalten Sie hier.
Professionelle Kammerjäger widmen sich der Ursachenforschung, ehe es mit der Mängelbeseitigung und angemessenen Rattenbekämpfung weitergeht. Die gesetzlichen Vorgaben einer Kontrolle sehen drei bis vier Maßnahmen im Abstand von fünf bis sieben Tagen vor. Macht das ein Kammerjäger nicht, ist er kein seriöser Dienstleister. Wurden die Ratten bekämpft, steht die Neutralisation an: sprich der Abbau der Köderstationen und das Einsammeln der Köder. Häufig ziehen vergiftete Ratten sich zurück in die Kanalisation und sterben dort. Sollten die Ratten im Haus sterben, entsorgt sie der Kammerjäger.
Giftköder
Giftköder sind eine der verbreitetsten Methoden, um Ratten zu bekämpfen. Da die Anwendung von Rattengift Gefahren mit sich bringt, ist eine präzise Planung und Durchführung von Profis äußerst wichtig. Die wissen genau, wie sie diese Mittel einsetzen müssen, um die Ratten zu vertreiben und Menschen und Haustiere zu schützen.
Kammerjäger verwenden gewöhnlich sogenannte Rodentizide. Es handelt sich dabei um Biozide, die als Köder in verschiedenen Formen wie Köderpasten ausgelegt werden. Die enthaltenen Antikoagulantien gerinnen das Blut der Ratten und lassen sie innerhalb von drei bis sieben Tagen nach der Aufnahme innerlich verbluten. Die zeitversetzte Wirkung hat den Vorteil, dass die Ratten die Vergiftung nicht mit dem Köder in Verbindung bringen und davon abgeschreckt werden könnten.
Begasung
Begasungsmittel werden in Privathaushalten seltener eingesetzt. Die Begasung eignet sich für geschlossene Gebäude, beispielsweise in der Gastronomie oder in großen Lagerhallen. Diese Methode ist allerdings nicht sehr hilfreich, wenn Ratten im Garten bekämpft werden sollen.
Fallen
Schließlich werden alternativ zu Giftködern und der Begasung auch Fallen ausgelegt, um Ratten im Garten oder im Haus zu bekämpfen. Die werden zwischen Lebendfallen und Totfallen wie Stromschlägen oder mechanischen Fallen unterschieden. Das Problem von Lebendfallen ist jedoch, dass sich Ratten nicht ein zweites Mal dahin locken lassen und diese meiden, wenn sie andere gefangene Ratten darin sehen. Daher werden diese in der Regel nur bei einzelnen Tieren angewandt, die sich in die Wohnung verlaufen haben.