Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) sind weitverbreitete Insekten mit einem silbergrauen, schuppenförmigen Körper, die sich gern an trockenen, warmen Orten aufhalten.
Papierfischchen kommen zwar seltener als Arten aus der gleichen Familie wie das Silberfischchen vor, sie richten jedoch meist mehr Schaden an. Sie fühlen sich vor allem in einer trockenen, warmen Umgebung wohl und leben in Mitteleuropa daher ausschließlich in menschlichen Behausungen. Häufig werden Sie in Verpackungen, beispielsweise bei Paketlieferungen, eingeschleppt und nisten sich dann in ihrem neuen Zuhause ein. Vor allem in den letzten Jahren wurden Papierfischchen immer häufiger gesichtet und über sie berichtet.
Papierfischchen zählen zu den Ur-Insekten, deren Familie schätzungsweise bereits seit mehr als 300 Millionen Jahren existiert. Sie zählen zur Ordnung der Fischchen, wovon in Mitteleuropa sechs Arten verbreitet sind – weltweit sind jedoch etwa 470 Arten bekannt.
Die Insekten lassen sich leicht an ihrem grauen bis graubraunen, geschuppten Körper erkennen, der zum Hinterleib hin schmaler wird. Am Kopf tragen sie zwei lange Antennen bzw. Fühler und am Hinterleib weitere Tastorgane in Form von drei langen Schwanzanhängen. Die seitlichen Schwanzanhänge werden Cerci genannt und das mittlere nennt sich Terminalfilum. Ohne seine Tastorgane ist der flache, flügellose Körper des Papierfischchens etwa 1 bis 1,5 cm groß – mit seinen Tastorganen mehr als dreimal so groß. Ausschlaggebend zur Unterscheidung des Papierfischchens von anderen Fischchenarten ist die Länge der Fühler und Schwanzanhänge. Im Fall des Papierfischchens sind beide verhältnismäßig lang – meist jeweils länger als der Körper. Die Fischchen sind mit beißend-kauenden Mundwerkzeugen ausgestattet, die es ihnen erlauben, sich durch verschiedene Materialien, wie Papier und Karton zu fressen.
Neben dem Papierfischchen gibt es wie erwähnt auch andere Fischchen. Am häufigsten kommt hierzulande das Silberfischchen vor, es gibt aber auch noch weitere Arten, wie das Ofenfischchen, das Kaminfischchen, das Geisterfischchen. Das Papierfischchen unterscheidet sich vom Silberfischchen sowohl in seinem Aussehen als auch seines bevorzugten Lebensraums:
Papierfischchen kommen ausschließlich in beheizten Gebäuden vor, da trockene und warme Orte optimale Lebensbedingungen bieten. Eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50% und Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius sind ideal. Jedoch darf es auch nicht zu warm oder zu kalt sein, denn bei über 35 Grad Celsius und unter 0 Grad Celsius sterben Papierfischchen. Doch auch schon bei weniger extremen Temperaturen und zu niedriger oder hoher Luftfeuchtigkeit stellt sich zum einen die Vermehrung ein und die Tiere überleben zudem nur wenige Wochen bis Monate.
Die Ur-Insekten sind lichtscheu und daher dunkelheitsaktiv, weshalb sie sich bei Helligkeit in dunklen Verstecken aushalten. Das können jegliche Spalten und Ritzen, sowie Scheuerleisten oder andere Orte sein, an die wenig Licht kommt. Dunkelheit nutzen sie zur Nahrungssuche und Paarung.
Ein Papierfischchen-Weibchen legt etwa 50 Eier pro Jahr in kleinen Spalten und Ritzen ab, die idealerweise den optimalen Lebens- und Wachstumsbedingungen entsprechen. Wie lange es dauert, bis die Insekten sich vom Ei bis hin zum erwachsenen Papierfischchen entwickelt haben, hängt von den Bedingungen ab. Meist erfolgt die Entwicklung innerhalb eines Jahres, kann unter ungünstigen Gegebenheiten aber auch bis zu drei Jahren andauern. Während der Entwicklung durchläuft das Papierfischchen mehrere Häutungen.
Gefürchtet sind Papierfischchen aufgrund ihrer Vorliebe für Papier, Kartonagen und ähnliche Stoffe. An solchen Materialien kann es besonders bei einem starken Befall zu enormen Schäden kommen. Betroffen sind Tapeten, Bücher, Fotos, Akten und andere Papiere sowie Verpackungen, was unter Umständen auch zu Beschädigung der verpackten Materialien führen kann. Auch Brotkrümel, Zucker oder sogar pflanzliche Stoffe wie Baumwolle können als Nahrungsquelle dienen. Doch selbst ohne Nahrung kann ein Papierfischchen fast ein ganzes Jahr überleben.
Schlagzeilen hat das Papierfischchen in den letzten Jahren vor allem durch verschiedene Fälle gemacht, in denen es in Museen, Archiven und Bibliotheken deren Bestand stark beschädigt hat. In Privathaushalten ist der Schaden in den meisten Fällen weniger bedeutend, einen Befall sollten Sie dennoch nicht unterschätzen und schnell handeln.
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