Warum kommen Siebenschläfer ins Haus?
In der freien Natur kommen Bilche in der Regel in großflächigen Laub- und Mischwäldern vor. Die Kletterer leben auf großen Bäumen. Als Nahrung für Siebenschläfer dienen Früchte, die sie in alten Eichen und Buchen finden. Siebenschläfer sind nachtaktive Nagetiere, die gut geschützte Verstecke wie Baumhöhlen und Nischen bevorzugen. Für gewöhnlich sind Siebenschläfer in Mittelgebirgsregionen in Deutschland verbreitet.
Gelegentlich bauen sich Siebenschläfer ihre Nester in Gärten mit Eichen und Buchen, Beerensträuchern oder Scheunen und Schuppen. Hier finden sie Futter und Unterschlupf zugleich. Hinzu kommt, dass Siebenschläfer langen Winterschlaf halten und dafür ein trockenes und kühles Örtchen brauchen. So kann es durchaus passieren, dass es sich Siebenschläfer im Dachboden oder in den Wänden von Wohnhäusern gemütlich machen.
Interessant: Immer wieder kommt es zur Sprache, dass Siebenschläfer ihren Namen aufgrund ihrer siebenmonatigen Winterruhe bekommen haben. In Wahrheit ist der Winterschlaf aber viel länger. Für gewöhnlich hält er von September oder Oktober bis Mai oder Juni an. Somit dauert der eigentliche Winterschlaf der Siebenschläfer bis zu 9 Monate. In dieser Zeit benötigt der Siebenschläfer keine Nahrung, da er sich im Sommer genügend Winterspeck angefuttert hat.
Was ist ein Siebenschläfer und wie sieht er aus?
Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein Nagetier, auch als Schlafmaus bekannt, und gehört zur Familie der Bilche. Die Größe von Siebenschläfern variiert im ausgewachsenen Zustand zwischen 20 und 30 Zentimetern, das Gewicht zwischen 80 und 160 Gramm. Das Tier hat ein grau bis graubraunes Fell und einen weißen Bauch, womit es sich in Bäumen und Höhlen tarnen kann. Zusammen mit dem buschigen, flauschigen Schwanz, den rundlichen Ohren und großen, schwarzen Augen werden Siebenschläfer oftmals mit Mäusen oder Eichhörnchen verwechselt – zumindest im Vergleich zu Eichhörnchen sind sie jedoch deutlich kleiner.
Der Schwanz des Siebenschläfers kann ihm im Gefahrenfall das Leben retten. Wird das Nagetier am Schwanz gefasst, kann es ihn abwerfen. Dabei wird das Schwanzskelett erhalten. Nach einiger Zeit wachsen neue Haut und neues Fell allmählich nach. Schließlich hat der Siebenschläfer lange Sohlenballen an seinen Pfoten, um besser auf Bäume zu klettern.
Wie kann man Siebenschläfer erkennen?
Nicht immer ist es ganz so einfach, Siebenschläfer im Haus zu erkennen – insbesondere, wenn sich die Siebenschläfer in der Wand oder in ungenutzten Dachböden verstecken. Erschwert wird das Ganze zusätzlich durch den langen Winterschlaf der Nagetiere. Grundsätzlich lassen sich Siebenschläfer im Haus an den folgenden Indizien erkennen:
Geräusche der Siebenschläfer
Siebenschläfer machen sich als nachtaktive Tiere gerne in den Abendstunden durch Geräusche wie Pfeifen und Quieken bemerkbar. Vor allem die Jungtiere verursachen viel Lärm und toben gerne herum. Je mehr Siebenschläfer es sind, desto stärker kann die Belästigung sein. Siebenschläfer in der Wand verursachen Geräusche, die Ihre Nachtruhe erheblich stören können.
Sogar während des Winterschlafs werden Siebenschläfer gelegentlich wach, um ihren Schlafplatz zu verlegen, zu urinieren oder Kot auszuscheiden. In dieser Zeit sind die Tiere aber wesentlich ruhiger. Für Laien ist es allerdings schwierig, diese Geräusche von Siebenschläfern von Mäusen oder Ratten auseinanderzuhalten. Daher ist es wichtig, im Zweifel professionelle Kammerjäger zurate zu ziehen.
Kot der Siebenschläfer
Der Kot von Siebenschläfern hat keine bestimmte Form und ist zu Beginn ziemlich feucht. In der Regel scheiden die Tiere 1 bis 2 Zentimeter große Köttel aus, die dunkelbraun bis schwarz sind. Durch die raffinierten Verstecke der Siebenschläfer im Haus bleibt ihr Kot oft verborgen. Das erschwert leider die Identifizierung der Schadnager.
Nester der Siebenschläfer
Siebenschläfer bauen sich Nester aus Laub, Gras und Papier und ähnlichen weichen Materialien. Problematisch ist, dass Sie die Siebenschläfer nicht erkennen können, wenn sie sich an unzugänglichen Stellen in Wänden und auf dem Dachboden eingenistet haben. Hinzu kommt, dass andere Schadnager wie Mäuse ebenso Nester aus diesen Materialien bauen. Eine fachkundige Person kann hier am besten erkennen, mit welchem ungebetenen Gast Sie es zu tun haben und wie sie die Tiere bekämpfen oder vertreiben sollen.
Nagespuren der Siebenschläfer
Genau wie andere Schädlinge – zum Beispiel Ratten oder Mäuse – vergreifen sich Siebenschläfer ebenfalls an allen möglichen Materialien wie Holz, Kabeln und Dämmungen. Grund dafür sind die ständig nachwachsenden Schneidezähne. Doch das macht es schwierig, die Tiere lediglich anhand ihrer Nagespuren zu identifizieren.
Welchen Schaden machen Siebenschläfer?
Neben möglicher Lärmbelästigung richten Siebenschläfer außerdem Gebäudeschäden an. Durch ihr Knabbern an Isolationen, Elektroleitungen, Kabeln und Co. können Siebenschläfer im Haus gefährlich werden und erhebliche, materielle Schäden verursachen. Eine langfristige Schmutzbelastung entsteht zudem durch eine monate- oder jahrelange Einnistung.
Eine Krankheitsübertragung durch Siebenschläfer ist eher unwahrscheinlich, da es in den seltensten Fällen zum direkten Kontakt mit den Tieren kommt. Dennoch sollten Sie die Nähe vermeiden, da Krankheitserreger über Speichel und Bisse übertragen werden können. In diesem Zusammenhang kann auch der Kontakt mit Kot und Urin zu erheblichen Problemen führen. Fäkalien verbreiten Krankheiten nicht nur über Kontakt, sondern auch über die Luft und kontaminieren möglicherweise das Umfeld. Deswegen ist besondere Vorsicht bei der Entfernung der Fäkalien sowie in einem Haushalt mit Kindern und Haustieren geboten.
Siebenschläfer unter Naturschutz
Wussten Sie schon, dass Siebenschläfer unter Naturschutz stehen? Das bedeutet, dass es Ihnen nicht gestattet ist, Siebenschläfer zu jagen, zu verletzen oder zu töten. Ein Verstoß gegen dieses Bundesnaturschutzgesetz kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie eigens ausgelegte Fallen falsch nutzen und die Tiere versehentlich töten oder sie während ihres Winterschlafs stressen. Demnach dürfen nur professionelle Kammerjäger fachkundige Maßnahmen durchführen, um die Siebenschläfer zu vertreiben.