Lebensmittelmotten

Lebensmittelmotten (auch: Speisemotten, Küchenmotten) sind ein Überbegriff für verschiedene Zünsler (Pyralidae), die Lebensmittel befallen. Dazu gehören beispielsweise Dörrobstmotten und Mehlmotten.

Größe
6-14 mm
Farbe
Braun, beige, …
Gewicht
~ 20-50 mg
Dringlichkeit
Mittel

Lebensmittelmotten im Überblick

Ihre Lebensmittel sind mit Fäden durchzogen und es fliegen Motten in Ihrer Küche oder Vorratskammer herum? Dann haben sich Lebensmittelmotten bei Ihnen eingenistet. Durch ein offenes Fenster oder auch befallene verpackte Lebensmittel aus dem Supermarkt kann das leider schnell passieren.

Wissenswertes über Lebensmittelmotten

Arten und Unterscheidbarkeit

Klasse
Insekten
Verbreitung
Weltweit
Besondere Merkmale
Hinterlassen Fäden in Lebensmitteln

Die am häufigsten vorkommende Art der sogenannten Lebensmittelmotten in Deutschland ist die Dörrobstmotte. Sie tritt vor allem auch in privaten Haushalten auf, aber auch Lebensmittelbetriebe haben nicht selten mit dem Vorratsschädling zu kämpfen.

Häufig können Lebensmittelmotten, wenn man sie nur umherfliegen sieht, auch mit Kleidermotten oder gar harmlosen Faltern verwechselt werden. In der Regel können sie jedoch aufgrund der Spuren, die sie in bestimmten Lebensmitteln hinterlassen, eindeutig identifiziert werden. Zudem haben sie gemeinsam, dass ihr Körper mitsamt den Flügeln ein schmales Dreieck bildet; die Flügel sozusagen diagonal aufgestellt sind. Die meisten Falter hingegen breiten ihre Flügel im Ruhezustand flach gespreizt über den Körper aus. 

Dörrobstmotte

Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) kann vor allem anhand ihrer Zeichnung von anderen Lebensmittelmotten unterschieden werden. Ihr Körper ist kupferfarben und ihre Flügel oben beige bis ockerfarben und unten bronzefarben mit dunklen Streifen durchzogen. Die Dörrobstmotte wird etwa 8-10 mm groß. Ihre Larven sind oft grünlich, manchmal aber auch gelblich-weiß oder rötlich mit einem dunkleren Kopf und einer Größe von 15-17 mm.

Dörrobstmotte

Mehlmotte

Die Mehlmotte (Ephestia (Anagasta) kuehniella) ist mit 11-14 mm etwas größer, durch ihre silbergraue Färbung jedoch unscheinbarer. Die Flügel weisen meist dunklere Linien und Punkte auf und sind an den Flügelspitzen ausgefranst. Die Larven werden etwa 12-18 mm lang und sind weißlich mit einem dunkelbraunen Kopf.

Mehlmotte

Reismotte

Die Reismotte (Corcyra cephalonica) wird ebenfalls 10-14 mm groß und zeichnet sich durch ihre graue bis elfenbeinfarbene Färbung aus. Ihre Flügel sind in der Regel von mehreren Linien durchzogen. Die Larven sind leicht behaart und weißlich bis gelblich gefärbt. Wie bei den anderen Mottenarten, haben auch die Larven der Reismotte einen dunkleren Kopf.

Reismotte

Samenmotte

Die Samenmotte (Hofmannophila pseudospretella) ist mit ihren 7-12 mm Körpergröße ein kleines Exemplar der Lebensmittelmotten. Auch Ihre Flügel sind – wie die Flügel der Dörrobstmotte – bronzefarben, haben jedoch in der Mitte drei dunkle Flecken und auch am Flügelrand weitere dunkle Flecken – also eine andere Zeichnung.

Samenmotte

Kornmotte

Mit einer Körpergröße von nur 6-7 mm ist die Kornmotte (Nemapogon granellus)die kleinste der hier aufgeführten Lebensmittelmotten. Außerdem sind auch sie anhand ihrer Flügel leicht zu identifizieren. Denn diese haben an den Flügelspitzen lange Fransen. Gefärbt sind sie gräulich-braun und weisen unregelmäßige Muster in Form von schwarzen und braunen Flecken auf.

Kornmotte

Mehlzünsler

Der Mehlzünsler (Pyralis farinalis) unterscheidet sich äußerlich von den vorher genannten Lebensmittelmotten, da er seine Flügel nicht im Dreieck anstellt, sondern flach über den Körper gespreizt anlegt, wie man es von gewöhnlichen Faltern kennt. Er wird etwa 8-14 mm groß. Seine Flügel lassen sich meist in drei farbliche Bereiche aufteilen: ein dunkel- bis violettbrauner Flügelansatz, ein ockergelbes Mittelband, das von geschwungenen weißen Querlinien durchzogen ist, und einen dunkel- bis violettbraunen Flügelsaum.

Mehlzünsler

Exkurs: Kleidermotten

Neben Lebensmittelmotten gibt es auch Kleidermotten. Vom Aussehen her können die Schädlinge leicht miteinander verwechselt werden. Achten Sie daher darauf, wo sich die Motten befinden und prüfen Sie, wo sich die Larven aufhalten. Denn Kleidermotten ernähren sich von tierischen Textilien, wie Wolle oder Pelz, wobei sie sich in der Not auch an pflanzlichen Stoffen wie Baumwolle vergreifen. Bei der Nahrungsaufnahme hinterlassen Sie dann kleine Löcher in Ihren Textilien.

Lebensweise und -zyklus

Ernährungstyp
Pflanzenfresser (Herbivore)
Lebensdauer
> 4 Monate
Natürliche Feinde
Fledermäuse, Schlupfwespen, Spinnen

Die Entwicklung einer Lebensmittelmotte passiert in vier Stadien: Ei, Larve, Puppe und am Ende der erwachsene Falter. Die Eier werden in der Regel direkt in das Nahrungssustrat gelegt – wobei ein einzelnes Weibchen bis zu 600 Eiern legt.

Die Lebensdauer hängt hauptsächlich von der Dauer ihrer Entwicklung im Larvenstadium ab. Unter idealen Bedingungen – qualitative Nahrung, niedrige Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von etwa 30 Grad – dauert diese Entwicklung nur etwa zwei bis fünf Wochen. Bei geringerer Temperatur kann die Entwicklung bis zur ausgewachsenen Motte aber auch über drei Monate andauern. Dies ist auch der Grund, weshalb Sie in den kälteren Monaten meist weniger Lebensmittelmotten sehen.

Interessant zu wissen ist auch, dass die ausgewachsenen Motten in ihrer kurzen Lebenszeit von etwa zwei Wochen keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Der Schaden an den Lebensmitteln entsteht also durch die Larven sowie ihre Gespinste. Bei der Nahrungsaufnahme hinterlassen die Larven meist dünne, seidene Fäden und kleine Krümel sowie Kot, wodurch die Lebensmittel bei Kontaminierung nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Besonders beliebt sind für die meisten Lebensmittelmotten folgende Nahrungsmittel:

  • Gewürze, Kräuter und Tee
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Getreidekörner und Samen
  • Mehl
  • Schokolade und Kakao
  • Trockenfutter für Tiere
  • Trockenobst und andere getrocknete Nahrungsmittel

Lediglich Fette bzw. sehr fetthaltige Lebensmittel, Zucker, Salz, sowie stark geräucherte Lebensmittel sind für Lebensmittelmotten unattraktiv. Wenn die Larven bereit sind, verkriechen sie sich in Ecken, Ritzen und Spalten, um sich dort in ihrem Kokon zu ausgewachsenen Motten zu entwickeln.

Gefahren durch einen Lebensmittelmottenbefall

Die Gefahren von Lebensmittelmotten in Ihrem Zuhause sind hauptsächlich wirtschaftlicher Natur – denn befallene Lebensmittel sind nicht mehr zum Verzehr geeignet und sollten daher schnellstmöglich entsorgt werden. Vor allem in Lebensmittelbetrieben bedeutet das große wirtschaftliche Verluste.

Aber auch der gesundheitliche Aspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden. Zwar sind Lebensmittelmotten nicht giftig und übertragen auch keine Krankheiten, dennoch können Sie beispielsweise Pilze und Milben mit einschleppen und verbreiten. Der Verzehr kontaminierter Lebensmittel kann daher unter Umständen zu Magen-Darm-Erkrankungen oder auch Allergien und Hauterkrankungen führen.

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Bekämpfung von Lebensmittelmotten

Da Lebensmittelmotten meist unwissentlich eingeschleppt werden, ist es essenziell, die Ursache zu finden. Nahrungsmittel sollten gründlich auf Spuren der Schädlinge untersucht und kontaminierte Nahrung sofort entsorgt werden. Pheromonfallen eignen sich für die Lokalisierung und Beobachtung des Befalls. Diese enthalten einen Sexuallockstoff, der die Männchen anlockt und somit auch die Fortpflanzungsrate reduzieren kann – allein damit werden Sie die Lebensmittelmotten aber leider nicht los.

Pheromonfalle


Kammerjäger setzen je nach Befallsstärke meist mehrere Methoden ein. Diese Methoden können in Repellentien, Nützlinge und chemische Bekämpfungsmittel (Insektizide) unterteilt werden. Zwar sind einige Mittel auch freiverkäuflich im Drogerie- oder Baumarkt erhältlich. Ein Kammerjäger kann jedoch den Befall abschätzen und die richtigen Maßnahmen treffen, um die Motten effizient und schnellstmöglich für Sie loszuwerden.

Zudem ist es hilfreich, wenn Lebensmittel, die noch nicht befallen sind, in mottensichere Behältnisse gefüllt werden. Denn Papier und Plastikverpackungen stellen für die Schädlinge kein Hindernis dar. Gut geeignet sind Behälter aus Glas, Keramik, Metall oder dickem Plastik. Achten Sie jedoch darauf, dass sich Motten auch nicht durch den Verschluss Zugang verschaffen können – schon kleine Öffnungen und Spalten reichen aus.

Unsere Ratgeber zu Motten